Logitech Spotlight im Test: Presenter müssen nicht mehr langweilig sein

Nicolas La Rocco
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Logitech Spotlight im Test: Presenter müssen nicht mehr langweilig sein

Spotlight ist Logitechs neuer Presenter, der vieles anders macht als frühere Präsentationsgeräte. Mit einer neuen Hervorhebefunktion hebt sich das Spotlight vom restlichen Segment ab. Die neue Herangehensweise gelingt den Schweizern von Logitech gut, wie der Test von ComputerBase zeigt.

Design, Funktionen, Software

Logitech will mit der Spotlight Presentation Remote – kurz Spotlight – dem leicht angestaubten Segment der Präsentationsgeräte neues Leben einhauchen. Und das gelingt den Schweizern auch ziemlich gut, wie sich im Test von ComputerBase herausstellt. Schickes Design trifft auf schlaue Funktionen, lautet das Fazit.

In kaum einem Produktsegment tut sich so wenig wie bei Präsentationsgeräten. Logitechs eigene Presenter R400 und R700 haben bereits acht Jahre auf dem Buckel. Zeit also, mit etwas vollständig neuem das Segment aufzumischen.

Eine Aluröhre in Gold, Schwarz oder Silber

Neu ist in jedem Fall schon einmal das Design. Vorbei sind die Zeiten schwulstiger Fernbedienungen aus langweiligem Plastik. An dessen Stelle tritt jetzt Aluminium, geformt zu einer rund 13 Zentimeter langen, leicht rechteckigen Röhre mit abgerundeten Seitenbereichen und etwas Kunststoff auf der Rückseite. Das Design und das geringe Gewicht von nur 50 Gramm lassen das Spotlight im ersten Schritt angenehm in der Hand liegen. Das Spotlight bietet Logitech in Gold, Schwarz und Silber an.

Im zweiten Schritt ist für die gute Ergonomie auch die Anordnung der Tasten verantwortlich. Auf nur noch drei hat Logitech deren Anzahl reduziert, bisher waren fünf und mehr üblich. Jetzt gibt es nur noch vorwärts und rückwärts sowie eine Aktionstaste ganz oben. Auf der großen Vorwärtstaste findet der Daumen in einer flachen Mulde Platz. Alle Tasten reagieren mit sattem Klick auf Eingaben des Nutzers.

Mehr als nur ein schickes Design

Einfach nur ein neues Präsentationsgerät mit minimalistischem Design sollte das Spotlight aber nicht werden. Art und Weise, wie mit dem Spotlight präsentiert wird, sollten sich ebenfalls ändern. Seinen Namen erhält das Spotlight durch eine einzigartige Hervorhebefunktion, bei der – wie mit mit einem Suchscheinwerfer markiert – ein kreisrunder Bereich der Präsentation hervorgehoben wird. Die Position der Markierung folgt durch interne Sensoren ermittelt ähnlich der Nintendo Wiimote den Handbewegungen des Nutzers. Es gibt aber auch noch weitere Modi.

Die Inbetriebnahme des Spotlight ist in wenigen Schritten erledigt. Anwender haben zwei Optionen für die Bluetooth-Verbindung: Logitech liefert einen USB-Dongle im Spotlight mit, es kann aber auch das im PC verbaute Bluetooth verwendet werden. Das Spotlight ist zu macOS und Windows auch ohne Software kompatibel, nur mit dieser gibt es aber alle Funktionen.

Die Software von Logitech dient zum einen als Statusanzeige für die Verbindung zum Computer und für Informationen zum Akkustand, zum anderen übernimmt sie die Verwaltung der Tastenbelegung. Die Grundfunktionen vorwärts und zurück sind von Logitech fest vorgegeben, der Anwender kann aber bestimmen, was passiert, wenn eine der Tasten länger gehalten wird. Auch welcher Effekt mit der Aktionstaste ausgeführt werden soll, lässt sich hier definieren.

Spotlight-Software mit Zeiger-Optionen im Überblick
Spotlight-Software mit Zeiger-Optionen im Überblick

Scheinwerfer, Lupe, Kreis – oder einfach nur Maus?

Die Grundeinstellung des Spotlight ist Highlight. Damit ist der einem Suchscheinwerfer gleichende Effekt des Hervorhebens durch eine kreisrund Beleuchtung gemeint. Logitech geht die Sache jedoch trickreich an und beleuchtet die gewünschte Stelle gar nicht wirklich, sondern dunkelt einfach nur den Bereich drumherum ab. Das Ergebnis der besseren Sichtbarkeit der markierten Stelle ist dasselbe und funktioniert im Alltag gut.

Vergrößern und Kreis sind die zwei anderen Optionen für die Aktionstaste des Spotlight. Vergrößern legt eine kreisrunde Lupe über den vom Nutzer anvisierten Bereich, Kreis zieht nur eine runde Markierung um den Bereich, auf den der Nutzer mit dem Spotlight zeigt. Das passiert mit leichter, aber nicht störender Verzögerung. Die Zeigergeschwindigkeit lässt sich zudem in der Software einstellen.

Die drei Highlight-Modi lassen sich auch miteinander kombinieren, Logitech empfiehlt für eine bessere Übersicht aber maximal zwei zu aktivieren. Soll zwischen den Effekten gewechselt werden, muss die Aktionstaste zweimal kurz gedrückt werden.

Unabhängig vom gewählten Modus kann das Spotlight immer auch als Maus agieren, indem die Aktionstaste auf einem Link, einer Schaltfläche oder einem Ordner losgelassen und anschließend einmal oder zweimal kurz gedrückt wird.

Laserpoint haben mit dem Spotlight ausgedient

Die Zeigeroptionen des Spotlight lösen die bei der R-Serie von Logitech verwendeten Laserpointer ab. In einer Welt, in der Präsentationen immer häufiger auf großen Fernsehern anstatt auf Leinwände projiziert stattfinden, müsse sich das Präsentationsgerät entsprechend anpassen, argumentiert Logitech. Während der Punkt eines Laserpointers gerne von der Bildschirmfläche absorbiert wird, kann dies mit den Funktionen des Spotlight nicht mehr passieren. Außerdem gehen bei über das Internet ausgesendeten Präsentationen die Markierungen des Moderators jetzt nicht mehr verloren. Ein Laserpointer funktioniert hingegen immer nur in einem Raum.

Highlight-Funktion auf dem Fernseher in Verbindung mit einer PDF-Präsentation
Highlight-Funktion auf dem Fernseher in Verbindung mit einer PDF-Präsentation