11833: Telekom stellt Auskunft am 1. Dezember 2024 ein

Nicolas La Rocco
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11833: Telekom stellt Auskunft am 1. Dezember 2024 ein
Bild: Deutsche Telekom

Auf dem Höhepunkt in den 1990er Jahren gingen bei dem Auskunftsdienst der Telekom noch Hunderte Millionen Anrufe ein, um eine Rufnummer in Erfahrung zu bringen. Mittlerweile sind es signifikant weniger Anrufe und die Telekom kann den Dienst nicht mehr kostendeckend anbieten. Am 1. Dezember ist deshalb Schluss mit der Auskunft.

Die 11833 bietet mehr als nur Telefonnummern

Über den Auskunftsdienst der Deutschen Telekom lassen sich nicht nur Telefonnummern herausfinden, sondern unter anderem auch Anschriften, Postleitzahlen, Faxnummern, E-Mail-Adressen und Webseiten. Unter der 11833 lassen sich im Inland aber noch weit mehr Dienste in Anspruch nehmen, etwa eine Taxi-, Mietwagen-, Restaurant- und Hotelsuche oder auch ein Weckdienst. Unter der 11834 erhalten Anrufer zudem Zugriff auf internationale Rufnummern und Länderinformationen inklusive Weitervermittlung.

Für 1,99 Euro pro Minute nicht mehr kostendeckend zu betreiben

Aus dem Festnetz kostet der Anruf bei der Auskunft 1,99 Euro pro Minute, dennoch kann die Telekom die Dienste nicht mehr kostendeckend betreiben, wie es in der Ankündigung zur Einstellung heißt. 1995 gingen noch 550 Millionen Anfragen ein, heutzutage sind es deutlich unter 2 Millionen. Im Schnitt gehe die Nachfrage jedes Jahr um rund 20 Prozent zurück. „Das Angebot ist aus der Zeit gefallen”, erklärt Thomas Zähringer, der bei der Telekom Experte für Auskunftsdienste ist. Digitale Services auf dem Smartphone hätten der Auskunft schlichtweg den Rang abgelaufen. Aber das gedruckte Telefonbuch gebe es ja weiterhin.

Ausbau der Glasfaser- und Mobilfunknetze

Die eingesparten Mittel will die Telekom in die eigene Infrastruktur stecken, darunter vor allem der Ausbau der Glasfaser- und Mobilfunknetze, aber auch in digitale Services.

Call-Center-Team bereits stark reduziert

Für die Mitarbeiter des Dienstleisters der Telekom komme das Ende der Zusammenarbeit nicht überraschend. Ohnehin würden mittlerweile weniger als 10 Prozent des ursprünglichen Call-Center-Teams für die Telekom arbeiten. Andere Beschäftigte seien über die Jahre in anderen Projekten eingesetzt worden, für einige stehe der Ruhestand bevor. Auch das verbliebene Team soll ab Dezember anders eingesetzt werden.