GeForce GT 730 belebt „Fermi“-GPU wieder

Update Michael Günsch
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Nvidias Boardpartner präsentieren auf breiter Front die vermeintlich neuen Grafikkarten der Serie GeForce GT 730. Unter den Kühlern schlummern jedoch keine neuen, sondern ältere bis alte GPUs, wie sich anhand der genannten Spezifikationen ableiten lässt.

Die GeForce GT 730 erscheint in drei Varianten. Die für das Endkundensegment bestimmte Version mit GDDR5-Speicher steht im Fokus der heutigen Ankündigungen. Mit 384 Shader-Einheiten und einem 64 Bit breiten Speicherinterface entsprechen die Basisdaten denen einer GeForce GT 640 mit diesem Speichertyp. Mit rund 900 Megahertz fällt lediglich der GPU-Takt deutlich geringer aus, was sich in einer niedrigeren TDP von 38 statt 49 Watt bemerkbar macht. Der GDDR5-Speicher ist mit 1.024 Megabyte genauso groß wie bei der GT 640 und mit 2.500 Megahertz zudem genauso schnell.

GeForce GT 730 von Zotac
GeForce GT 730 von Zotac

Eine weitere Variante der GT 730 unterscheidet sich von den genannten Modellen durch den langsameren, aber doppelt so großen DDR3-Speicher. Letztlich weist die langsamste Variante der GT 730 nahezu identische Daten zur GT 630 mit DDR3-Speicher auf, die noch auf der GF108-GPU der über vier Jahre alten „Fermi“-Architektur basiert und erstmals in der GeForce-400-Serie eingesetzt wurde. Von der neuen „Maxwell“-Architektur ist folglich keine Spur zu sehen, stattdessen heißt es zweimal „Kepler“ und einmal „Fermi“.

Auch wenn derzeit alles auf diese Form der Chip-Verwertung hindeutet, hat ComputerBase Nvidia um nähere Details zu den eingesetzten GPUs gebeten, um die Vermutungen zu bestätigen.

GT 730
(GDDR5)
GT 730
(DDR3/64 Bit)
GT 640
(GDDR5)
GT 730
(DDR3/128 Bit)
GT 630
(DDR3)
GPU GK208-400 GK208-399 GF108-300 GF108
Architektur Kepler Fermi
Shadereinheiten 384 96
GPU-Takt 902 MHz 1.046 MHz 700 MHz
Speicherinterface 64 Bit 128 Bit
Speicher 1.024 MB GDDR5 2.048 MB DDR3 1.024 MB GDDR5 1.024 MB DDR3
Speichertakt 2.500 MHz 900 MHz 2.500 MHz 900 MHz max. 900 MHz
TDP 38 W 23 W 49 W

Erst vor einigen Wochen hatte Nvidia die GeForce GT 740 eingeführt, die ebenfalls auf einem älteren „Kepler“-Chip basiert. Die Vermarktung älterer GPUs unter neuem Namen ist jedoch keine Seltenheit und wird nicht nur von Nvidia, sondern auch von AMD seit Jahren praktiziert.

Update

Die naheliegenden Vermutungen wurden von einem Hersteller bestätigt, der auf Nachfrage von ComputerBase die Bezeichnungen der eingesetzten Grafikchips verriet. Mit GK208 und GF108 sind „Kepler“ und „Fermi“ vertreten, die bereits bei den Modellen GeForce GT 640 und GeForce GT 630 eingesetzt wurden. Der GF108-Chip fand auch bereits bei der GeForce GT 430 Verwendung.