Be quiet! Straight Power E9 480 Watt CM im Test: Ruhe in der Mittelklasse

 4/10
Philip Pfab
94 Kommentare

Technik

Nach dem Lösen der Schrauben und dem Öffnen des Netzteils fällt unser Blick auf die Elektronik. Wie immer gilt: Nicht nachmachen – Lebensgefahr!

Überblick Elektronik
Überblick Elektronik

Die Elektronik des be quiet! Straight Power E9 wird von FSP gefertigt und basiert auf dem FSP Aurum mit Active-Clamp-Technologie. FSP und be quiet! können mit dieser gruppenregulierten Schaltung auch ohne teure Techniken wie LLC-Resonanzwandlung und DC-DC-Spannungsregulation bereits in der mittleren Preisklasse 80Plus-Gold-Netzteile anbieten. Zur Kühlung verwendet be quiet! einen hauseigenen, entkoppelten Silent-Wings-Lüfter mit FDB-Lager (Modellbezeichnung: Silent Wings E9 BQT T13512-LF12, max. 0,22 Ampere und 1.200 Umdrehungen pro Minute bei 12 Volt).

Lüfter
Lüfter
Eingangsfilterung im Detail
Eingangsfilterung im Detail

Die Eingangsfilterung beginnt direkt an der Eingangsbuchse mit zwei Y-Kondensatoren. Nach einem Ferrit-Kern folgen auf der Hauptplatine zwei X-Kondensatoren, ein weiteres Paar Y-Kondensatoren sowie drei Spulen. Die Eingangsfilterung ist damit abgesehen vom fehlenden passiven Überspannungsschutz (MOV) vollständig. FSP selbst gibt an, dass die Funktionen des MOV teilweise vom PFC/PWM-Controller-Chip (FSP 6600) übernommen werden – wir bevorzugen grundsätzlich einen dedizierten, passiven Überspannungsschutz in Form eines MOV.

Als Primärkondensator verwendet be quiet! einen 85-Grad-Elektrolytkondensator von Teapo mit 420 Volt Spannungsfestigkeit und 270 Mikrofarad Kapazität. Auf der Sekundärseite werden fast ausschließlich 105-Grad-Elektrolytkondensatoren von Teapo verbaut, lediglich ein Elko stammt von CapXon. Die Bestückung ist damit der Mittelklasse zuzuordnen. Interessanterweise war die erste Charge des Straight Power E9 480 Watt CM noch komplett mit CapXon-Kondensatoren bestückt. Wir bevorzugen allerdings Teapo aufgrund unserer Erfahrungen und sehen den Wechsel daher als minimalen Vorteil.

Als Sicherungschip kommt der Weltrend WT7579 IC zum Einsatz, der alle versprochenen Schutzschaltungen tatsächlich bereitstellt. Unsere Analyse der Platine bestätigt, dass die angegebenen +12-Volt-Leitungen auch physisch vorhanden sind. Die Lötqualität ist insgesamt gut, die Kabelenden sind gründlich gekürzt. Punktuell wurde etwas heiß gelötet, Probleme sind aber nicht zu erwarten. Die Verarbeitung der Zusatzplatine für das modulare Kabelmanagement ist ebenso problemlos.

Lötqualität
Lötqualität
25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.