Computex

Intel „Haswell“-Grafik im Test: Haswell, Ivy Bridge, Trinity und GT630

 6/6
Wolfgang Andermahr
87 Kommentare

Fazit

Intel hat sich mit Haswell bei der Grafikleistung viel vorgenommen. Die schnellsten Modelle sollen nicht nur AMD angreifen, sondern die Konkurrenzprodukte gar deutlich hinter sich lassen – inklusive einiger diskreter Grafikkarten. Bei den Desktop-Prozessoren bleibt von den Ankündigungen jedoch in Teilen nicht viel übrig, da Intel die schnellsten GPUs den Notebook-CPUs vorbehält. Und damit müssen die Desktop-Vertreter mit einer leicht verbesserten Vorgängerversion im Gewand der HD Graphics 4600 auskommen.

Im Resultat fällt das Endergebnis bei unseren Spieletests enttäuschend aus: Der schnellste Desktop-Prozessor, der Intel Core i7-4770K, muss sich dem AMD 10-5800K um 25 Prozent geschlagen geben, was nicht gerade einer knappen Niederlage entspricht. Aus zwei Gründen wird das Dilemma gar noch größer. Der Intel-Prozessor ist a) rund 200 Euro teurer als das AMD-Pendant und b) wird AMD in Kürze die „Richland“-Generation für das Desktop-Segment vorstellen – und damit den bereits vorhandenen Vorsprung weiter ausbauen.

Intel Haswell-CPU mit HD Graphics 4600
Intel Haswell-CPU mit HD Graphics 4600

In Spielen ist Haswell für den Desktop chancenlos. Bei allen anderen Aufgaben sieht es für Intel hingegen besser aus, wobei dort die CPU des Öfteren mithilft, die dem Gegenstück bei AMD bei Weitem überlegen ist.

Beim Transcodieren eines Videos hat Haswell die Nase vorn, da Intels Clear-Video-Technologie derzeit konkurrenzlos ist. In den WebGL-Tests sieht es ähnlich aus und auch beim GPU-Computing zieht Haswell Trinity davon. In all diesen Disziplinen hat AMD mit dem Problem zu kämpfen, dass die alte VLIW4-Architektur nicht optimal für „GPGPU“ geeignet ist – hier würde die aktuelle GCN-Architektur Wunder wirken.

Wer Intels integrierte Grafikeinheit nutzen möchte, sollte mindestens zu DDR3-1.600 greifen. Auch schnellere Varianten lassen die Leistung weiter ansteigen, groß sind die Vorteile aber nicht.

Bezüglich des Energiehungers ist es dagegen ein Auf und Ab. So ist die Leistungsaufnahme der AMD-Produkte zum Beispiel unter Windows immer noch deutlich niedriger, während der Core i7-4770K im Blu-ray- und Spielebetrieb die Nase klar vorn hat. Enttäuscht waren wir dagegen vom Energiehunger bei voller CPU-Auslastung. Denn dann nimmt das Haswell-Design mehr Leistung auf als Ivy Bridge und selbst AMDs Trinity-APU ist sparsamer unterwegs.

Abschließend noch einmal die Empfehlung auf die parallel erschienenen Artikel, die weitere Aspekte der neuen Generation näher beleuchten:

Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.

Computex 2013 (4.–8. Juni 2013): ComputerBase war vor Ort!
  • Details zum Asus-HTPC ViVoPC in „Zen“-Optik
  • Computex 2013: Gehäuse-Nachlese von Aerocool bis SilverStone
  • Klein, groß, riesig: Vier neue Gehäuse von Nanoxia
  • +94 weitere News