Intel Iris Pro 5200 Grafik im Test: Intels schnellste gegen Nvidia und AMD

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Wolfgang Andermahr
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Fazit

Intel ist mit der Iris Pro 5200 zweifellos ein großer Sprung gelungen – sowohl gegenüber der Vorgängergeneration als auch gegenüber der schnellsten „normalen“ Haswell-Grafik, der HD Graphics 4600. Die Geschwindigkeit steigt in Spielen spürbar an und lässt die anderen Intel-Produkte alt aussehen. Auch beim GPU-Computing jeglicher Art hinterlässt die mit dem Codenamen „GT3e“ gekennzeichnete GPU einen guten Eindruck und kann hier sogar die gesammelte Konkurrenz in diesem Test hinter sich lassen. Beachtlich ist die Leistung beim Transcodieren eines Videos.

Diskrete Grafikkarten werden insbesondere für Spieler aber auch mit der Iris Pro 5200 nicht ihre Daseinsberechtigung verlieren.

So schafft es die Iris Pro Graphics 5200 schlussendlich nicht, die GeForce GT 750M von Nvidia zu schlagen, die in 3D-Titeln im Schnitt rund 25 Prozent und in Ausnahmefällen sogar 60 Prozent schneller ist. Zu AMDs Richland-APU A10-6800K für den Desktop erringt sie einen Gleichstand. Unserer Schätzung nach sollte sich die Iris Pro Graphics HD 5200 irgendwo zwischen der GeForce GT 730M und der GeForce GT 740M einordnen. Wird Intels Lösung diskrete Grafikkarten dieser Leistungsklassen mittelfristig ersetzen können? Zwei Aspekte stehen einer konkreten Beantwortung dieser Frage aktuell noch im Wege.

Intel Core i7-4750HQ mit Iris Pro 5200 samt separatem EDRAM (links)
Intel Core i7-4750HQ mit Iris Pro 5200 samt separatem EDRAM (links)

Ein Aspekt ist der Treiber. Im Schnitt stimmt die Leistung und auch die Bildqualität überzeugt, allerdings gibt es Titel, die der Intel-Lösung so gar nicht schmecken. Intel bestätigt, dass in der Tat der Treiber und nicht die Hardware dafür verantwortlich ist, und versprach gegenüber ComputerBase erneut, in Zukunft jedes Quartal einen neuen Treiber anbieten zu wollen. Diesen Worten müssen allerdings erst einmal Taten folgen. Und auch dann bleiben drei Monate eine lange Zeit.

Ein zweiter Aspekt ist der Preis. Mit 440 US-Dollar bei der Abnahme von 1.000 Stück verlangt Intel eine Stange Geld für den Core i7-4750HQ mit Iris Pro 5200 im Schenker S413. 60 US-Dollar mehr als beim Core i7-4700HQ im Asus N550J, der zwar die deutlich langsamere Grafikeinheit aufweist, aber mehr CPU-Leistung bietet. Das verbleibende Budget können Hersteller in eine diskrete Grafiklösung investieren, um die Spieleleistung auf diesem Wege zu erhöhen. Auch kostet Intels Offerte deutlich mehr als AMDs mobile APUs, die bei der reinen Prozessorleistung und im GPU-Computing allerdings deutlich langsamer sind.

Natürlich bleibt abzuwarten, ob die hohen Kosten der Intel-CPUs mit Iris Pro im Handel auch so durchschlagen werden. Zumindest unser heutiger Vergleich deutet aber vorerst darauf hin: Beide Notebooks kosten den Kunden 1.099 Euro.

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