Kim Dotcom will mit MEGA an die Börse

Przemyslaw Szymanski
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Der in den USA wegen Urheberrechtsverletzungen angeklagte Kim Dotcom möchte den im Januar 2013 gestarteten Speicherdienst MEGA an die Neuseeländische Börse bringen. Dafür soll jedoch nicht das langwierige Prozedere eines Börsengangs durchgeführt, sondern ein an der Börse bereits notiertes Unternehmen übernommen werden.

Dabei wird laut Stephen Hall, dem CEO von MEGA Limited, das an der Neuseeländischen Börse notierte Unternehmen TRS Investments Limited eine konkrete Rolle spielen. Dieses wird den eigenen Aktienbestand in den kommenden Wochen mit einem Verhältnis von 148:1 konsolidieren und anschließend 700 Millionen neue Wertpapiere ausgeben.

Anschließend sollen diese neuen Aktien von den Inhabern des Speicherdienstes zu einem Preis von 0,30 US-Dollar je Wertpapier aufgekauft werden, wodurch die Verantwortlichen von MEGA letztendlich zu 99 Prozent in den Besitz von der TRS Investments Limited kommen und das börsennotierte Unternehmen mit MEGA zusammengeschlossen wird. Danach soll abschließend eine Umbenennung von TRS Investments Limited in MEGA Limited vorgenommen werden, womit der Speicherdienst auf dem Aktienmarkt vertreten wäre.

MEGA-Chef Stephen Hall sagt, dass das schnelle weltweite Wachstum der Plattform das Interesse von Investoren geweckt habe. Mit einer Notierung an der Börse in Neuseeland könnten die Investoren an dem Wachstum von MEGA teilhaben. Der Handel könnte bereits Ende Mai beginnen, so Hall weiter. Für das Gelingen des Prozesses ist allerdings noch die Zustimmung der aktuellen Aktionäre von TRS Investments Limited und der Behörden, die den formalen Rechtsrahmen prüfen, nötig.

Gegründet wurde MEGA von Kim Dotcom und den Mitangeklagten Finn Batato, Mathias Ortmann und Bram van der Kolk. Auf der Internetseite von MEGA wird Kim Dotcom weder als Aktionär noch als Direktor der Plattform, sondern lediglich als „wesentlicher Stratege“ geführt. Seine Frau Mona Dotcom hält über ein anderes Unternehmen allerdings einen Anteil von rund 26 Prozent. Genau ein Jahr, nachdem Kim Dotcom verhaftet wurde, ging der Nachfolger von Megaupload an den Start.

Dotcom zeigt sich im Zuge der Bekanntgabe des Vorhabens wie gewohnt selbstbewusst. Sein Kommentar über Twitter: „Wenn dir die Regierung dein Milliarden schweres Unternehmen zerstört, dann bleib' ruhig und baue das nächste Milliarden schwere Unternehmen auf.