Adaptive Sync auch für Asus und iiyama ein Thema

Michael Günsch
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Vor rund einer Woche hatten wir die ersten Herstellereinschätzungen zum Thema „Adaptive Sync“ eingeholt und erfahren, dass zumindest AOC und Philips im kommenden Jahr kompatible Monitore herausbringen wollen. Inzwischen sind Antworten weiterer Display-Hersteller eingetroffen: Sowohl Asus als auch iiyama planen mit der Technik.

Laut Sebastian in het Panhuis, Country Product Manager LCD / Projector bei der Asus Computer GmbH, ist mit kompatiblen Monitoren des Herstellers frühestens im ersten oder zweiten Quartal 2015 zu rechnen. AOC und Philips hatten ebenfalls das erste Jahresviertel 2015 angeführt. Aktuell befänden sich der neue Standard DisplayPort 1.2a inklusive Adaptive Sync noch in der Testphase, erklärt in het Panhuis.

Als Teil des VESA-Standards DisplayPort werden für Adaptive Sync keine zusätzlichen Lizenzkosten nötig, wie dies bei der proprietären Nvidia-Technik G-Sync der Fall ist. Jedoch wird bei beiden Techniken ein Monitor mit speziellem Scaler benötigt. Bei G-Sync ist dies ein Modul, das zwischenzeitlich separat für rund 200 Dollar angeboten wurde. Ein deutlicher Aufpreis bei Monitoren kündigte sich an. Auch bei Adaptive Sync können, unter anderem durch den Scaler, zusätzliche Kosten auf die Monitorhersteller zukommen, erklärt in het Panhuis. Wie hoch diese ausfallen, bleibt zunächst unbekannt.

Auswirkungen auf Asus' Pläne mit G-Sync hat der neue Standard zumindest kurzfristig nicht. Der Produktmanager sieht die Nvidia-Technik aktuell im Vorteil, da sie bereits mit vielen Grafikkarten (Anm. d. Red.: GeForce-Grafikkarten) und dem weit verbreiteten Standard DisplayPort 1.2 funktioniert. Erstmals soll G-Sync bei dem in wenigen Wochen erhältlichen 27-Zoll-Monitor RoG Swift PG278Q zum Einsatz kommen, so der Manager. Das 24-Zoll-Modell VG248QE G-Sync Edition, das schon vor Monaten als bisher einziger G-Sync-Monitor im Handel auftauchte, wurde offenbar eingestellt.

ComputerBase: Die Technik Adaptive Sync ist nun offiziell Teil des Standards DisplayPort 1.2a. Was halten die Display-Hersteller davon?

Sebastian in het Panhuis: Die Display-Port-Version 1.2a und Adaptive Sync befinden sich aktuell noch in der Testphase. ASUS Produkte verfügen stets über die neuesten Technologien. Daher werden wir auch Monitore mit Adaptive Sync anbieten.

ComputerBase: Wird es von Asus entsprechend kompatible Monitore geben? Wenn ja, wann in etwa ist mit diesen zu rechnen? Welchen Anteil könnten Geräte mit Adaptive Sync im Portfolio der Hersteller einnehmen?

Sebastian in het Panhuis: Mit einer Verfügbarkeit von entsprechenden Monitoren ist frühestens im ersten oder zweiten Quartal 2015 zu rechnen. Welchen Marktanteil Monitore mit Adaptive Sync einnehmen werden, ist derzeit noch nicht genau abzuschätzen.

ComputerBase: Vom Kostenfaktor ist Adaptive Sync sicher eine deutlich günstigere Alternative zu G-Sync für die Hersteller, da keine zusätzlichen Lizenzkosten und kein spezielles Modul nötig sind. Hat die Einführung der Technik dadurch Auswirkungen auf die G-Sync-Pläne?

Sebastian in het Panhuis: Damit Adaptive Sync funktioniert, ist, wie bei G-Sync, ebenfalls ein spezieller Scaler nötig und natürlich der künftige Display Port 1.2a. Auch wenn Lizenzkosten entfallen, können durch die geänderten Hardwareanforderungen zusätzliche Herstellungskosten anfallen.

G-Sync funktioniert bereits mit dem finalen und weit verbreiteten Display Port 1.2, der schon heute von vielen Grafikkarten unterstützt wird. Ein G-Sync-Monitor ist daher die aktuell beste Lösung für Gamer. G-Sync kommt erstmals bei unserem Gaming-Monitor ASUS ROG Swift PG278Q zum Einsatz, der voraussichtlich in wenigen Wochen verfügbar sein wird.

ComputerBase im Interview mit Sebastian in het Panhuis, Country Product Manager LCD / Projector bei Asus

Etwas kürzer fielen iiyamas Antworten auf unsere Fragen aus. Der japanische Hersteller wird voraussichtlich ebenfalls im kommenden Jahr Monitore mit DisplayPort 1.2a bzw. Adaptive Sync auf den Markt bringen. Wie viele Modelle es geben wird, könne man derzeit noch nicht abschätzen, da dies zum einen von der Nachfragesituation und zum anderen vom Entwicklungsaufwand abhänge.

G-Sync-Modelle plant iiyama hingegen keine. Als Grund wird angeführt, dass man bereits Geräte mit 144-Hertz-Technik anbiete und Kunden Unterschiede mit zusätzlichem G-Sync „nicht signifikant bemerken“ würden, bzw. nur dann, wenn „ein „alter“ Rechner vorhanden ist“.

Den gleichen Grund könnte man auch für Adaptive Sync anführen, jedoch ist die Technik Teil des neuen DisplayPort-Standards und wird daher voraussichtlich auch bei iiyama Verwendung finden. Im Übrigen konnten wir in unserem Test der G-Sync-Technik auf einem neueren Rechner selbst bei einem Monitor mit 144 Hertz noch Vorteile durch G-Sync erkennen. Allerdings fällt die Verbesserung der Darstellung deutlich geringer als bei 60-Hertz-Monitoren aus, da die 144 Hertz bereits für eine flüssigere Bildwiedergabe sorgen.

Die Display-Sparten von Samsung und LG erklärten wiederum einstimmig, dass bei ihnen derzeit keine Geräte mit Adaptive Sync geplant seien. Dass sich dies ändern kann, deutete zumindest Samsung mit einem „noch“ an.

Sofern sich DisplayPort 1.2a im kommenden Jahr bei Monitoren und Grafikkarten durchsetzt, ist auch eine breitere Unterstützung von Adaptive Sync wahrscheinlich. Bis dahin ist das Feld frei für Nvidias G-Sync sowie Monitore mit hohen Bildwiederholraten als gute aber nicht ganz so effektive Alternative.