Crytek veröffentlicht Quellcode zu Renderdoc

Jan-Frederik Timm
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Crytek geht einen weiteren Schritt auf die weltweite Entwicklergemeinde zu und stellt den Quellcode des Direct-3D-Debuggers Renderdoc zur Verfügung. Ganz uneigennützig ist dieser Schritt allerdings nicht, das Studio erhofft sich bei zukünftigen Aktualisierungen des Programms auch die Mitarbeit externer Entwickler.

Mit Renderdoc bietet Crytek bereits seit Februar 2014 ein kostenloses Programm an, das unter DirectX 11(.1) berechnete Bilder aufzeichnen, erneut abspielen und im Detail analysieren kann. Sowohl die fertig berechneten Einzelbilder als auch die zu diesem Zweck in Zusammenarbeit von Engine und API geleistete Arbeit kann Renderdoc mit unzähligen Werkzeugen näher beleuchten. Ab sofort steht Entwicklern nicht nur das fertig kompilierte Programm, sondern auch der Quellcode unter MIT-Lizenz zur Verfügung.

Bildanalyse mit Cryteks Renderdoc
Bildanalyse mit Cryteks Renderdoc

Crytek plant, das Programm in Zukunft auch für weitere APIs wie OpenGL fit zu machen. In der Vergangenheit diente es dem Studio zur Analyse der mit der hauseigenen CryEngine programmierten PC-Spiele.

Diese hatte Crytek bereits Ende März mit einem komplett überarbeiteten Lizenzmodell versehen. Unabhängige Entwickler können den Zugang zur Engine „ab Maifür 10 Euro im Monat mieten.

Damit kostet die Nutzung der CryEngine im Rahmen des neuen „Engine-as-a-Service“-Programms (EaaS) weniger als die Unreal Engine 4. Epics Alternative wird seit März für eine Monatsgebühr von 19 US-Dollar für unabhängige Entwickler bereitgestellt. In diesem Fall sogar inklusive Quellcode. Dafür sieht Epic Games eine Beteiligung an den mit der Unreal Engine 4 erzielten Umsätzen vor.

Zwei der einflussreichsten 3D-Engines für Spiele setzen damit ab sofort auf die Innovationskraft und den wachsenden Einfluss unabhängiger Entwickler und nicht mehr ausschließlich auf exklusive und teure Kooperationen mit größeren Studios.