GOG fasst „Early Access“-Ansatz ins Auge

Michael Günsch
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Seit gut einem Jahr werden unfertige Spiele auf Steam als sogenannte „Early Access“-Titel verkauft. Ein solches Unterfangen zieht auch der überwiegend für ältere Spieletitel bekannte Online-Vertrieb GOG.com in Betracht. Doch müssten laut CD Projekts Mitbegründer und GOG-Besitzer Marcin Iwinski Einschränkungen gemacht werden.

Auf Steam hat sich die Vertriebsform Early Access durchgesetzt. Spieler erhalten zu einem gegenüber dem finalen Spiel meist reduzierten Kaufpreis frühen Zugang zur einer Vorabversion (Alpha oder Beta) des Spiels und im Anschluss die Vollversion. Von Spielern wird dieses Angebot gerne genutzt, wie anhand Titeln wie „DayZ“ oder „Rust“ deutlich wurde, die wochenlang die Verkaufscharts bei Steam anführten.

Gegenüber Eurogamer erklärte GOG-Besitzer Marcin Iwinski zum Thema Early Access: „Wir würden es definitiv in Erwägung ziehen“. Doch die Risiken müssten dabei bedacht werden: „Es ist verführerisch, wirklich verführerisch: Als Entwickler kannst du über Early Access 40 was auch immer [Dollar, Euro ...] für dein Spiel nehmen, für deine nicht funktionierende Alpha“. Aus diesem Grund müsse es eine Art Käuferschutz und eine Möglichkeit zum Ausstieg („opt out“) geben, wenn Spieler mit der Entwicklung des Titels unzufrieden sind.

Erst Anfang Mai wurde der Titel „Earth: Year 2066“ nach wenigen Wochen aus dem Early-Access-Programm von Steam entfernt, da die Ehrlichkeit des Entwicklers zu wünschen übrig ließ – von einer Irreführung der Spieler war die Rede. In diesem Fall, wie auch bei dem Ärger um „The War Z“ Ende 2012, bot Steam allerdings eine Kostenerstattung an.

Weiter erklärt Iwinski, dass bei GOG die angebotenen Titel selektiert werden, was man auch im Falle der Einführung einer Form von Early Access weiterführen würde. Die Fülle der Titel in App-Shops, aber auch bei Steam, empfindet er persönlich als unübersichtlich: „Es gibt einen Platz für eine Plattform, die den Kram [Spiele] auswählt“, so seine Meinung.