„Haswell-E“: Core i7-5960X als Achtkern-Flaggschiff

Michael Günsch
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Laut Intel wird „Haswell-E“ innerhalb des zweiten Halbjahres 2014 die neue Speerspitze der Desktop-Prozessoren bilden. Inoffizielle Roadmaps nennen eine Markteinführung im dritten Quartal. Aus Asien stammen erste Informationen zu den einzelnen Modellen der Reihe Core i7-5000.

Die für Enthüllungen im CPU-Bereich berüchtigte Webseite Coolaler.com zeigt eine Liste mit den Spezifikationen der ersten „Haswell-E“ für Desktop-PCs. Namentlich treten diese demnach direkt in die Fußstapfen der „Ivy Bridge-E“-Modelle: Die „4“ in der Modellbezeichnung wird schlicht durch eine „5“ ersetzt.

Dass „Haswell-E“ erstmals bis zu acht Kerne sowie durchweg DDR4-Unterstützung für eine Desktop-Plattform bietet, ist längst offiziell bekannt. Der Core i7-5960X als neues Flaggschiff und „Extreme Edition“ soll laut den Angaben aus Asien über acht Kerne und 20 Megabyte L3-Cache verfügen. Der Basistakt der Kerne wird mit 3,0 GHz angegeben. Wie hoch der Turbotakt ausfällt, geht aus den Daten nicht hervor. Stattdessen wird nur eine Mindestfrequenz von 1,2 GHz im Energiesparmodus genannt.

„Haswell-E“ (i7-5000) und Vorgänger „Ivy Bridge-E“ (i7-4000)
Modell Kerne /
Threads
Takt /
mit Turbo
L3-Cache Speicher TDP Preis
Core i7-5960X 8 / 16 3,0 / ? GHz 20 MB DDR4-2133 140 Watt ?
Core i7-4960X 6 / 12 3,6 / 4,0 GHz 15 MB DDR3-1866 130 Watt $999
Core i7-5930K 6 / 12 3,5 / ? GHz 15 MB DDR4-2133 140 Watt ?
Core i7-4930K 6 / 12 3,4 / 3,9 GHz 12 MB DDR3-1866 130 Watt $583
Core i7-5820K 6 / 12 3,3 / ? GHz 15 MB DDR4-2133 140 Watt ?
Core i7-4820K 4 / 8 3,7 / 3,9 GHz 10 MB DDR3-1866 130 Watt $323

Mit nur sechs Kernen und 15 Megabyte L3-Cache, dafür aber höheren Taktraten, kommen die Modelle Core i7-5930K und Core i7-5820K daher. Alle Neulinge verfügen wie die Vorgänger über einen nach oben offenen Multiplikator sowie zwei Threads pro Kern dank Hyper Threading. Der wesentliche Unterschied zu „Ivy Bridge-E“ besteht in der „Haswell“-Architektur. Zudem bieten Core i7-5960X und Core i7-5820K je zwei Kerne mehr als ihre direkten Vorgänger. Im Gegenzug fällt jedoch der Basistakt trotz einer von 130 auf 140 Watt gestiegenen TDP geringer aus. Der Core i7-5930K bietet bei gleicher Kernanzahl 100 MHz sowie drei Megabyte L3-Cache mehr als der Core i7-4930K.

Spezifikationen der „Haswell-E“-Modelle
Spezifikationen der „Haswell-E“-Modelle (Bild: coolaler.com)

Ferner offenbart die Tabelle von Coolaler, dass das kleinste Modell in Sachen PCI Express beschnitten ist: Während i7-5960X und i7-5930K wie erwartet insgesamt 40 PCI-Express-3.0-Lanes aufweisen, bietet der i7-5820K nur deren 28.

Für „Haswell-E“ wird ein neuer Unterbau nötig: Auf den X79-Chipsatz folgt der X99-Chipsatz. Zudem wird trotz gleicher Bezeichnung „LGA2011“ ein neuer Sockel mit geänderter Anzahl und Anordnung der Kontaktflächen als Variante „LGA2011-3“ fällig.

Es ist zu erwarten, dass Intel im Rahmen der Anfang Juni stattfindenden Computex 2014 nähere Details zu „Haswell-E“ enthüllen wird.