KDE zeigt erste Beta der neuen Plasma Workspaces

Ferdinand Thommes
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Die Plasma-Entwickler des KDE-Projekts haben eine erste Beta-Version der KDE-Oberfläche für die landläufig als KDE 5 bezeichnete nächste Evolutionsstufe der Desktop-Umgebung freigegeben. Somit ist neben Frameworks 5 auch für die Plasma-Oberfläche eine Beta-Version verfügbar.

Die auch als Plasma Next bezeichnete jeweils nächste Version der KDE-Bedienoberfläche Plasma 2 wurde mit der Programmiersprache QML erstellt, die Teil des Qt-Frameworks ist, auf dem KDE beruht. Plasma Workspaces läuft auf einem vollständig Hardware-beschleunigten Grafikstack unter Qt5 unter Verwendung von QtQuick 2 und einem OpenGL(-ES)-Szenengraphen.

Der Name der stabilen Veröffentlichung, die am 15. Juli mit rund einem Monat Verspätung geplant ist, wird Plasma Workspace 2014.7 lauten, spätere Veröffentlichungen werden sich ebenfalls an diesem neuen Schema orientieren. Bereits Anfang April wurden die KDE Frameworks 5 in einer ersten Beta-Version der Öffentlichkeit zum Testen übergeben.

Plasma Next Beta
Plasma Next Beta (Bild: KDE SC)

Plasma Next wird übergangslos zwischen verschiedenen Arbeitsflächen, den Workspaces, umschalten können. So werden in den kommenden Monaten noch das für Tablets gedachte Plasma Active und das Plasma Mediacenter integriert. Plasma Next soll sich bei Veröffentlichung ohne größere Umstellung in bestehende Installationen installieren lassen. Laut den Entwicklern ist das Prinzip von Plasma unverändert und an der Oberfläche lediglich verfeinert und optisch aufgewertet worden.

Eine der größeren Änderungen gegenüber der Alpha-Version von Anfang April betrifft das Applikations-Menü. Hier wurde das als „Homerun“ bekannte Menü dem Standard-KDE-Menü „Kickoff-Anwendungsstarter“ vorgezogen. KDE folgt damit einigen Distributionen, die Homerun bereits als Standard verwenden. Zudem verwendet KDE mit Oxygen Font erstmals einen eigenen Schriftschnitt.

Applikations-Menü
Applikations-Menü (Bild: KDE SC)

Für einige Distributionen gibt es bereits fertige Pakete, wie etwa für Fedora, Kubuntu und openSUSE. Der Quellcode kann von der KDE-Webseite heruntergeladen werden, eine Anleitung zum Übersetzen hält das Wiki bereit.

Kalender-Widget
Kalender-Widget (Bild: KDE SC)

Der fünfte Zyklus von KDE, der im Sommer startet, ist strukturell anders aufgebaut als seine Vorgänger. Die zwar landläufig noch benutzte Bezeichnung KDE 5 wird den neuen Gegebenheiten nicht mehr gerecht. Zukünftig gibt es neben den Plasma Workspaces mit Plasma Next als der jeweils nächsten Version der Oberfläche die KDE Frameworks 5, die hauptsächlich die Bibliotheken enthalten sowie als Drittes die Applikationen. Alle drei Segmente werden zu verschiedenen Zeiten Veröffentlichungen erfahren. Dies soll die Entwicklung beschleunigen, indem Teilbereiche nicht von anderen unfertigen Teilen aufgehalten werden. Somit wird der Begriff KDE 5 der Situation nur noch als Oberbegriff gerecht.