Computex

AMD sieht FreeSync bei den Kosten vor G-Sync

Wolfgang Andermahr
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AMD zeigt auf der Computex den Prototyp eines Desktop-Monitors mit „Adaptive Sync“, dessen Umsetzung bei AMD unter der Bezeichnung „FreeSync“ läuft. Den Hersteller des Monitors hält AMD noch unter Verschluss, bei den Kosten sieht sich der Konzern gegenüber G-Sync im Vorteil.

Auf dem ausgestellten System mit Radeon R9 290X läuft eine von AMD entwickelte Techdemo, die wie Nvidias „Pendulum“ die Vorteile der Anpassung der Bildwiederholfrequenz des Monitors an die FPS-Rate der Grafikkarte aufzeigt: Die Eliminierung von „Tearing“ ohne negative Auswirkungen auf den Input-Lag.

AMD FreeSync im Vergleich
AMD FreeSync im Vergleich

Die Demo läuft mit einer Bildwiederholfrequenz von 47 bis 48 Frames pro Sekunde und der Monitor liefert dank der angepassten Bildwiederhohlfrequenz ein einwandfreies Bild ab, das dem von Nvidias G-Sync sehr ähnlich sieht. Eine variierende Framerate, auf die der Monitor reagieren kann, lässt die Demo aktuell noch nicht zu. Während der Monitor während der Präsentation keine Probleme machte, stürzte die Techdemo von AMD zudem mehrfach ab.

AMD ist zuversichtlich, dass Adaptive-Sync-Monitore günstiger als ihre G-Sync-Gegenspieler ausfallen werden. Das Argument: Anders als bei G-Sync variiert kein Zusatzchip die Bildwiederholfrequenz des Bildschirms, sondern der nach DisplayPort 1.2a zertifizierte Scaler selbst – es sind keine Zusatzbauteile nötig. Ohne Aufpreis geht es „aufgrund der komplexeren Validierungsphase“ allerdings nicht.

Einst für den Einsatz in Notebooks zum Stromsparen entworfen, kann Adaptive Sync die Bildwiederholfrequenz auch im Desktop-Betrieb und bei der Videowiedergabe senken. Ändert sich der Bildschirminhalt nicht, wird kein neues Bild vom Monitor dargestellt. Die minimale Bildwiederholfrequenz ist dabei vom Monitor abhängig (240 Hz: 36 Hz min; 144 Hz: 21 Hz min; 120 Hz: 17 Hz min; 60Hz: 9 Hz min). Eine Ausnahme stellt die Wiedergabe von Videos dar. Hier liegt die reduzierte Frequenz nicht bei den für Filme typischen 24 Hertz, sondern der doppelten Frequenz, damit der Eindruck, das Bild würde flimmern, unterbunden wird. Für Monitore mit 120 oder 144 Hertz bedeuten 48 Hz trotzdem eine deutliche Reduzierung der Refresh-Zyklen des Bildschirms.

Während G-Sync im 3D-Betrieb eine leicht geringere Leistung als ohne die Technik liefert, soll Adaptive Sync keine Verluste aufweisen. Die bei G-Sync notwendige „Sicherheitsabfrage“, ob der Monitor das fertig berechnete Bild auch wirklich anzeigen könne, findet bei Adaptive Sync nicht statt, erklärt AMD. Das würde voraussetzen, dass die Grafikkarte weiß, in welchen Abständen der Monitor Bilder wiedergeben kann, ohne bei jedem fertig gerechneten Bild erneut nachzufragen. Eine Vermutung, die ComputerBase zum jetzigen Zeitpunkt nicht hat verifizieren können. Nvidia hatte bereits zur Vorstellung von G-Sync angekündigt, den Leistungsverlust mit der Zeit zu reduzieren.

Unterstellungen, AMD habe mit der Initiative FreeSync lediglich auf G-Sync reagiert, wies der Hersteller abschließend erneut von sich. Die Arbeit an der Basis Adaptive Sync habe „bereits vor Jahren begonnen“.

Auf den offenen Standard Adaptive Sync angesprochen, verweist Nvidia zur Computex erneut darauf, dass DisplayPort 1.2a noch lange kein fertiges Produkt darstelle und die Umsetzung viel Aufwand für die Hersteller nach sich ziehe.

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