Tianhe-2 bleibt der schnellste Supercomputer

Volker Rißka
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Die aktuelle Ausgabe der Top500 der Supercomputer geizt mit Neuzugängen und größeren Platzverschiebungen. An der Spitze liegt das dritte Mal in Folge der chinesische Supercomputer Tianhe-2, gefolgt vom halb so schnellen Titan. Einen einzigen Neuzugang gab es in den Top 10.

Beim Neuling handelt es sich um einen Supercomputer für die US-Regierung mit 3,1 PFLOPs, der damit zehn Prozent so schnell wie der vom chinesischen Militär genutzte Tianhe-2 mit 33,86 PetaFLOPS ist. Die Gesamtleistung aller 500 Systeme in der Auflistung liegt bei 274 PFLOPs, vor sechs Monaten waren es noch 250 PFLOPS.

Auch bei der Technik der Rechner gibt es nur minimale Änderungen. Zwar sind erstmals 62 Supercomputer mit Beschleunigerkarten von AMD, Intel und Nvidia vertreten, allerdings ist dort seit zwei Jahren eher eine Stagnation eingetreten, nachdem der erste kleine Durchbruch Anfang 2011 erfolgte. Bereits 2012 waren 61 Systeme mit GPU-Beschleunigung versehen. Aktuell kommen 44 von Nvidia, 17 basieren auf Intels Xeon Phi und zwei sind mit GPUs von AMD bestückt.

GPU-Beschleuniger in Supercomputern
GPU-Beschleuniger in Supercomputern

Bei den CPU baut Intel die Führung weiter aus. 85,4 Prozent aller Systeme nutzen Intel-Prozessoren, AMDs Anteil fiel von neun auf sechs Prozent, IBM füllt acht Prozent. 96 Prozent aller Systeme nutzt CPUs mit mehr als sechs Kernen, bei 83 Prozent sind es acht oder mehr Kerne pro Prozessor.

CPU-Hersteller in Supercomputern
CPU-Hersteller in Supercomputern

Hewlett-Packard und IBM sind nach wie vor die Hauptlieferanten der Supercomputer. HP stellt 182 Systeme (36 Prozent), von IBM kommen 176 (35 Prozent). Vor sechs Monaten stellten die Branchenriesen 196 (HP) respektive 164 Systeme (IBM) in der Top500-Liste. Crays Anteil blieb mit 51 Systemen beziehungsweise zehn Prozent stabil.

Wohin die Entwicklung in den kommenden Jahren geht, wird ab heute auf der International Supercomputing Conference 2014 in Leipzig diskutiert. Neue Prozessoren wie „Haswell-EP“ mit mehr Kernen helfen an der einen Front, die GPU-Beschleunigung wird jedoch die weitaus gewichtigere Rolle spielen. Nvidia hat sich bereits mit ARM arrangiert, von Intel werden Details zur kommenden Xeon-Phi-Generation „Knights Landing“ erwartet. Diese soll als einzelne Lösung bereits mehr als 3 TFLOPS bieten, wenn es nach den letzten Gerüchten geht. Mit diesen Produkten soll letztlich erreicht werden, dass sich die bisher nahezu lineare Steigerung in den Top500 auch in den kommenden Jahren fortsetzt.

Entwicklung der letzten 21 Jahre
Entwicklung der letzten 21 Jahre