Alcatel-Lucent erreicht 10 Gbit/s über Kupfer

Maximilian Schlafer
34 Kommentare

Der marktmächtige französisch-amerikanische Netzwerkausrüster Alcatel-Lucent hat einen neuen Geschwindigkeitsrekord über eine Kupferleitung aufgestellt. Es gelang den Technikern, auf einem 30 Meter langen Kabel eine Transferrate von 10 Gigabit pro Sekunde zu erreichen.

Dieser Rekord war ein Nebenprodukt der Forschung an der Experimentaltechnologie XG-FAST. Diese ist eine Weiterentwicklung der derzeit in der Entwicklungsendphase befindlichen G.fast-Technologie, die bereits 2015 kommerziell nutzbar sein soll. XG-FAST ist eigentlich dazu gedacht, über traditionelle Telefonkabel aus Kupfer Breitbandinternetzugänge mit Leistungswerten von symmetrischen – also sowohl bei Downloads als auch Uploads simultan nutzbaren – 1 Gbit/s zu ermöglichen. Das beim Versuch verwendete Kabel war nach Unternehmensangaben ein normales Telefonkabel aus Kupfer, „wie es von einem großen europäischen Provider verwendet wird“.

Sinn dieser Technik ist es, Versorgungslücken zu schließen, die entstehen können, wenn eine Glasfaserleitung nur bis zu einem Haus, aber nicht weiter hinein verlegt werden kann. Auf diesen letzten Metern kam es bislang durch Kupferkabel zu einem Flaschenhals, der eine volle Ausnutzung der Leitung verhinderte. Das soll mit der neuen Technik überwunden werden.

Betreffend der Technologien ist noch zu erwähnen, dass G.fast 500 Mbit/s auf 100 Meter Kabellänge bei einer Frequenz von 106 MHz erreicht. XG-FAST nutzt hingegen das Frequenzspektrum bis hinauf zu 500 MHz. Um 1 Gbit/s zu erreichen waren 350 MHz notwendig, die nutzbare Kabellänge – „single copper pair“ – sank jedoch auf 70 Meter. Der Höchstwert von 10 Gbit/s war überhaupt nur mittels Kanalbündelung, 500 MHz-Frequenz und 30 Meter Kabellänge realisierbar.

ComputerBase dankt „greendayfan“ für seinen Hinweis zu dieser Meldung.