Grid Autosport erhält „Spielspaß-DLC“

Max Doll
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Codemasters neuestes Rennspiel Grid Autosport stößt bei Fans nicht auf ungeteilte Zustimmung: Das Spiel kann weder an den Serienvater anknüpfen noch mit einer sonderlich spannenden Karriere oder gar echten Cockpits aufwarten. Nun gesellt sich ein Booster-DLC zu den Kritikpunkten der Fangemeinde.

Für drei Euro erhöht das „Boost Back“ die gewonnen Erfahrungspunkte sowie die Geldprämien in Einzel- und Mehrspieler-Modus um 50 Prozent. Anders als Booster in Konkurrenzprodukten handelt es sich nicht um einen einmaligen Effekt, sondern einen dauerhaften Bonus. Da die Progression im Einzelspieler-Modus zumindest für große Events eher langwierig ist und im Online-Part zwar alle Autos als Leihwagen verfügbar sind, Tuning aber den Besitz eines Wagens voraussetzt, stößt das Angebot auf massive Kritik.

3 Euro verlangt Codemasters für den „Spielspaß-DLC“
3 Euro verlangt Codemasters für den „Spielspaß-DLC“

Diese entzündet sich daran, dass das „Grinding“ als teils langwierig empfunden wird und gleichzeitig die Renndistanz nichts an der Belohnung ändert. Viele Nutzer gewinnen den Eindruck, dass sie hier für Gameplay-Schwächen, die sich per Patch beheben ließen, erneut zur Kasse gebeten werden. Spöttisch wird überdies angemerkt, man erwarte demnächst ein Boost Pack, dass die KI verbessert.

„Bezüglich des Boost Packs, wir haben ähnliches mit Grid 2 als Car Unlock gemacht, wir sind dadurch ein bisschen unter Beschuss gekommen , aber ganz ehrlich und irgendwelchen PR-Bullshit... es verkauft sich.

CodiesLoore, Codemasters CM über NeoGAF

Ein Vertreter von Codemasters erwiderte auf die Kritik vor allem, dass sich das Angebot eines solchen DLCs aus den Verkaufszahlen speist, es gebe eine Nachfrage nach dieser Art von Inhalten. „Es gibt eine schweigende Gruppe von Spielern die diese Art von Inhalten mögen, aber ob das von Dauer ist, muss die Industrie noch herausfinden“, schrieb das Unternehmen im NeoGAF-Forum. Zudem gebe es Online mit RaceNet-Herausforderungen gute Möglichkeiten, ein „signifikantes“ Einkommen zu erzielen, zudem würden die Reparaturkosten angepasst um das Grinding abzumildern. Dass Codemasters das Spiel absichtlich entsprechend gestaltet habe, verneint das Unternehmen.

Bereits von Fans wird allerdings angemerkt, dass der Grund für die Verkäufe solcher DLCs gerade im nachteiligen Spieldesign liegen kann, die Aussage der Kausalität also nicht auf den Grund geht. Die Nachfrage kann sich also auch aus dem Verlangen speisen, nach dem Kauf eines Vollpreisspiels die Investition nicht abschreiben zu müssen – und durch das Abkürzen überzogener „Grinding-Elemente“ weiter Spaß zu haben.

Im Unternehmensblog hat Codemasters außerdem weitere DLC-Pläne näher spezifiziert. Demnach wird es drei „Mini-Erweiterungen“ geben, die jeweils eine neue Meisterschaft, Strecken und Autos zu den Themen Sprint, Tourenwagen und Dragrennen mit sich bringen. Außerdem wurden drei „Car Packs“ mit neuen Fahrzeugen angekündigt. Alle DLCs sollen noch vor dem diesjährigen Oktober veröffentlicht werden. Der nächste Patch für den PC wird darüber hinaus einen „virtuellen Rückspiegel“ integrieren – bislang sind sämtliche Spiegel ohne Funktion – sowie die Konfiguration von nicht unterstützten Eingabegeräten erlauben.

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