iPhone: Apple verneint Sicherheitsängste aus China

Sasan Abdi
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Apple hat auf Vorwürfe aus chinesischen Medien reagiert, wonach das iPhone eine potentielle Gefahr für die nationale Sicherheit des Landes ist. In einem Statement wiegelt das Unternehmen ab. Erstaunlich ist dabei: Datenschutz kann unter bestimmten Umständen auch in Schwellenländern zu einem heiß-diskutierten Thema werden.

In einem Beitrag hatte der große chinesische Staatssender CCTV am Freitag die „Häufige Orte“-Funktion von iOS kritisiert. Durch die anhaltende Aufzeichnung von Aufenthaltsort und Zeit würden Datensätze entstehen, die eine umfassende Analyse der chinesischen Bevölkerung möglich machten, kritisierte der Fernsehsender. Die Snowden-Enthüllungen hätten gezeigt, dass die großen US-Tech-Firmen für Geheimdienste eine Goldmine seien.

In falschen Händen könnte mit den Daten von chinesischen iPhone-Nutzern auf wichtige Kerndaten und im Extremfall sogar auf Staatsgeheimnisse des Landes geschlossen werden, führte der Beitrag unter Zitierung von Sicherheitsexperten aus. Damit sei das iPhone eine „potentielle Gefahr für die nationale Sicherheit“. Das iPhone wird in China auch von hohen Beamten und Prominenten genutzt.

Der unter dem Deckmantel des Datenschutzes ausgespielte politische Angriff auf den US-Konzern Apple ist brisant, schließlich ist China gerade für das iPhone ein neuer und zugleich potentiell äußerst lukrativer Markt. Kritische Beiträge von einem führenden Staatsmedium wie CCTV dürften in Cuppertino am Wochenende deswegen schrille Alarmglocken ausgelöst haben, zumal einige chinesische Unternehmen aufgrund des Berichts ankündigten, zukünftig keine iPhones als Dienst-Smartphones einsetzen zu wollen. Apple nahm sich einen Tag Zeit – und reagierte mit einem umfassenden Statement.

Darin wiegelt das Unternehmen erwartungsgemäß ab. Die „Häufige Orte“-Funktion diene ausschließlich dazu, dem Nutzer auf Ebene des iPhones seine Favoriten vor Augen führen zu können. Abseits vom jeweiligen Gerät würden die Daten aber nicht genutzt: „Das hat Apple nie getan und plant auch nicht, es je zu tun.“ Nur Metadaten von Standorten von WLAN-Zugängen und Mobilfunkmasten würden ohne Verbindung zu den individuellen Geräten gesammelt, um die Bestimmung des Aufenthaltsortes beschleunigen zu können.

Das Wichtigste kommt auch in diesem Statement zum Schluss. Mit Blick auf die unterschwellige Sorge, Apple könnte die Daten der chinesischen iPhone-Nutzer an US-Akteure weitergeben, betont der Konzern: „Apple hat nie mit einer Regierung zusammengearbeitet, um eine Backdoor in seinen Produkten oder Diensten zu platzieren. Wir haben auch nie Zugang zu unseren Servern gewährt. Das werden wir auch nie tun.“