KDE Frameworks 5 veröffentlicht

Ferdinand Thommes
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Das jetzt veröffentlichte erste offizielle Release von KDE Frameworks 5 leitet den fünften Entwicklungszyklus der Desktop-Umgebung KDE ein. Im Gegensatz zur Einführung von KDE 4 vor acht Jahren sagen die Entwickler einen sanften Übergang voraus.

Mit KDE Frameworks 5 liegt nach drei Jahren Entwicklungszeit und einigen Vorabversionen nun der Unterbau der kommenden fünften Generation von KDE vor. Darauf werden das in einer Woche zur Veröffentlichung anstehende Plasma 5 sowie die KDE Applikationen aufsetzen. Letztere verbleiben jedoch noch eine Weile bei KDE 4, während weitere Programme an die neue Umgebung angepasst werden. Einen Zeitplan zur Veröffentlichung gibt es offiziell noch nicht.

Die monolithische Struktur der KDE SC wurde aufgebrochen und modularisiert. Bei den Frameworks bedeutete das die Zerschlagung von Kdelibs in kleinere Einheiten, von denen viele direkt in die neueste Version von Qt 5 einflossen. Viele bisher bestehende Abhängigkeiten konnten aufgelöst werden. Zudem stehen nun Grundfunktionen der Bibliotheken allen Qt-Entwicklern zur Verfügung. Die einzelnen Teile der einstigen KDE Software Collection können künftig zeitlich unabhängig voneinander veröffentlicht werden, was auch dazu führt, das die Bezeichnung KDE 5 nicht mehr verwendet wird, da sie ein ungenaues Bild des jeweiligen Stands abgeben würde.

Frameworks 5
Frameworks 5 (Bild: KDE)

Frameworks 5 teilt sich durch die Modularisierung jetzt in drei Stufen auf. Auf der untersten Ebene finden sich diejenigen der insgesamt rund 50 Module, die keinerlei Abhängigkeiten haben. Auf der darüber liegenden Integrationsebene sind Module angesiedelt, die zwar auf Bibliotheken zugreifen, aber trotzdem unabhängig einsetzbar sind. Die dritte Stufe beherbergt Module, die komplexe Abhängigkeiten mitbringen, wie etwa die Hardwareabstraktionsschicht Solid.

Die Frameworks 5 können parallel zu KDE 4 installiert werden. Bei Plasma 5 wird der parallele Einsatz schwieriger, da mit verschiedenen Installationspfaden jongliert werden muss. Wer sich bereits jetzt einen Eindruck von KDE Frameworks 5 verschaffen will, kann auf die jeweils höchstens ein paar Tage alten Images von Kubuntu Neon5 zurückgreifen. Der Quellcode von KDE Frameworks 5 ist auf der Projektseite zu finden wie auch Verweise auf Distributions-spezifische Binärpakete für Kubuntu, Arch Linux, openSuse, Fedora, Gentoo und Mageia.