Mozilla Foundation kürt Chris Beard zum CEO

Ferdinand Thommes
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Chris Beard, seit April Interims-CEO der Mozilla Foundation wurde jetzt in seinem Amt bestätigt und übernimmt dieses permanent. Dies teilt Vorstandsvorsitzende Mitchell Baker im Mozilla-Firmenblog mit. Er hatte die vorläufige Nachfolge des nach nicht einmal zwei Wochen im Amt zurückgetretenen Brendan Eich übernommen.

Der promovierte Wirtschaftswissenschaftler Beard diente der Mozilla Foundation von 2004 bis 2013 und war zuletzt Leiter der Marketingabteilung. Im Jahr 2013 suchte er neue Herausforderungen und wechselte zum Risikokapital-Dienstleister Greylock Partners. Nach Eichs glückloser Führerschaft im April 2014 ereilte Beard der Ruf der Mozilla Foundation als kommissarischer Geschäftsführer, dem er folgte.

Mit Beards Ernennung zum nun nicht mehr vorläufigen CEO endet für die Mozilla Foundation eine Zeit mit unklarer Führung. Bereits Eich hatte das Amt vom kommissarischen Leiter Jay Sullivan übernommen, der dem Anfang 2013 ausgeschiedenen Gary Kovacs folgte. Beard sieht sich gewaltigen Herausforderungen gegenüber. Firefox verliert seit 2010 ständig Marktanteile, die hauptsächlich Googles Browser Chrome zugute kommen, der im November 2011 Firefox überholte. Derzeit greift Chrome nach den Erhebungen der Traffic-Analysten Statcounter nach der 50-Prozent-Marke, während Firefox unter 20 Punkte fiel.

Zudem ist die Position von Firefox OS im mobilen Markt bisher keinesfalls gefestigt, wenngleich ein geglückter Start erfolgt ist. Android sowie iOS und Windows Phone sind auf gefestigten Positionen, weshalb das Erreichen eines größeren Marktanteils Schwierigkeiten bereiten dürfte. Außerdem muss die Mozilla Foundation zur Ruhe kommen und Beard eine klare Führungslinie zeigen um die Vorfälle um Brendan Eich vergessen zu machen.

Eich musste im April dieses Jahres nach nur wenigen Tagen im Amt des CEO zurücktreten, nachdem der Druck auf ihn wegen einer Spende an eine Organisation, die gegen gleichgeschlechtliche Ehen agiert, bekannt wurde.

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