TSMC: 10 % Umsatz mit 20-nm-SoCs in Q3, 20 % in Q4

Update Volker Rißka
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TSMC hat erneut sehr gute Quartalszahlen veröffentlicht. Parallel zu gestiegenen Umsätzen und Gewinnen vermeldete der Auftragsfertiger, dass die Produktion von 20-nm-SoCs in Serie laufe und im dritten Quartal bereits zehn Prozent des Umsatzes ausmachen wird. Nie zuvor gab es ein derartiges Wachstum bei TSMC.

In der Gerüchteküche wurde zuletzt wiederholt Apple als neuer größter Auftraggeber genannt, die jüngsten Entwicklungen bei TSMC untermauern dies. Der A8-SoC soll in 20-nm-Fertigung ab dem Ende dieses Quartals in den ersten Produkten im Handel stehen, eine hohe zweistellige Millionenauflage ist geplant.

Doch auch mit „alten“ Chips macht TSMC ein gutes Geschäft. Der Umsatz stieg um 17,4 Prozent von 148 auf 183 Milliarden New Taiwan Dollar (6,1 Mrd. US-Dollar), der Gewinn legte um 15,3 Prozent auf 59,7 Mrd. New Taiwan Dollar (2,0 Mrd. US-Dollar) zu. An den Zuwächsen waren alle Sparten beteiligt. Die 28-nm-Fertigung steuert mit 37 Prozent den größten Anteil zum Umsatz bei, es folgen die 40/45-nm-Fertigung mit 19 Prozent und die 65-nm-Fertigung mit 15 Prozent.

Für das traditionell stärkste dritte Quartal erwartet TSMC eine erneute Umsatzsteigerung auf 206 bis 209 Milliarden New Taiwan Dollar.

Update

Im Conference Call zu den Quartalszahlen hat TSMC-Chairman Morris Chang die Zahlen noch einmal genauer spezifiziert. Demnach hat das Unternehmen im Juni begonnen 20-nm-Chips auszuliefern. Im aktuellen dritten Quartal sollen zehn Prozent des erwarteten Gesamtumsatzes von über 200 Mrd. New Taiwan Dollar von der neuen 20-nm-Fertigung kommen, im vierten Quartal soll sich der Wert auf über 20 Prozent mehr als verdoppeln. Dieser Wert soll dann im kommenden Jahr gehalten und langsam ausgebaut werden.

Zur 16-nm-Fertigung mit FinFETs verlor er ebenfalls ein paar Worte. Die Serienproduktion dort soll zum Ende des dritten Quartals 2015 starten, größere Stückzahlen jedoch erst ab Anfang 2016 lieferbar sein. Der Anteil am Umsatz soll jedoch deutlich geringer ausfallen als bei der aktuellen 20-nm-Fertigung. Ein nicht genannter großer Mitbewerber soll mit seiner 14-nm-Fertigung derzeit die bessere Ausgangslage bei den Auftragsfertigern haben – vermutlich die im Frühjahr geschlossene Kooperation zwischen Samsung und Globalfoundries.

Parallel dazu soll die 10-nm-Fertigung entwickelt werden, von der sich TSMC 25 Prozent schnellere Produkte bei 45 Prozent geringerem Energiebedarf als bei der 16-nm-Fertigung verspricht. Einen Termin für die Serienfertigung nennt der Auftragsfertiger aber noch nicht, vor 2017 dürfte es in großer Serie jedoch kaum soweit sein.

Die verhaltenen Aussichten insbesondere für die fernere Zukunft rund um die 16-nm-Fertigung lassen die Aktie von TSMC am Abend um sechs Prozent nachgeben.