Kernel 3.17 räumt mit alten Treibern auf

Ferdinand Thommes
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Das Zeitfenster für Einreichungen für die nächste Version des Linux-Kernels ist seit der Veröffentlichung von Kernel 3.16 vor wenigen Tagen offen. Das hat Greg Kroah-Hartman zum Anlass genommen, einen massiven Pull-Request für die Version 3.17-rc1 zu stellen.

Der Pull-Request bezieht sich auf den Staging-Bereich des Kernel-Quellbaums. Dieser Bereich enthält Treiber oder Dateisysteme, die noch nicht reif für den Hauptzweig sind, aber trotzdem den Entwicklern und Anwendern zur Weiterentwicklung und Fehlerbereinigung zur Verfügung stehen sollen. Das Sprungbrett innerhalb des Staging-Tree im offiziellen Kernel ist der Bereich linux-next. Aber längst nicht alle Treiber, die es in den Staging-Tree schaffen, nehmen die Hürde der Aufnahme in den Hauptzweig und somit in den stabilen Kernel.

Im Staging-Tree bleiben oft Reste liegen, um die sich niemand kümmert und die irgendwann entsorgt werden müssen. Das hat Kroah-Hartman nun nach Vorarbeit von Kristina MartÅenko angestoßen. Die Entwicklerin hatte 14 derartige Treiber identifiziert. Dabei handelt es sich um die Treiber Crystalhd, Winbond, wlags49_h2, serqt_usb2, dgrp, cxt1e1, tidspbridge, ced1401, frontier, keucr, phison, silicom und sep. Zudem wurden weitere Treiber wie etwa die von Comedi und Lustre um sogenannten Cruft bereinigt. Der Pull-Request umfasst insgesamt rund 2.000 Patches, 1.480 geänderte Dateien, 39.070 eingefügte und 254.659 entfernte Zeilen.

Ansonsten wird 3.17 Fortschritt für AMDs Radeon-DRI-Treiber für die Radeon R9 290 sowie ein neues Firmware-Format bringen, das Aktualisierungen erleichtern soll. Das Flash-Friendly File-System (F2FS) wird ebenso aufgewertet wie die Kernel-based-Virtual Machine (KVM) für x86.

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