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Kinect: Microsofts Gestensteuerung verpasst die Gamescom

Max Doll
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Kinect: Microsofts Gestensteuerung verpasst die Gamescom

Auch auf der Gamescom 2014 bleibt Kinect 2.0 der Durchbruch verwehrt: Die Gestensteuerung wird von Entwicklern weiterhin stiefmütterlich behandelt und spielt, anders als noch im letzten Jahr, kaum eine Rolle – sie wird aktuell mehr als Spielzeug denn als sinnvolles Steuerungselement wahrgenommen.

Dies gilt selbst für exklusiv auf der Plattform entwickelte Titel: Forza Horizon 2 wird zwar einen Sprachassistenten erhalten, die Kamera aber nach aktuellem Stand nicht nutzen.

Remedy gab sich auf Nachfrage hinsichtlich der Nutzung von Kinect in Quantum Break zugeknöpft: Man habe das „Core Gamplay“ gezeigt, sagte Creative Director Sam Lake auf der Messe ausweichend, dies sei das, was das Actionspiel ausmache. In der Präsentation – immerhin zum Gameplay des Spiels – wurde Kinect mit keinem Wort erwähnt.

Da Lake sich nicht weiter zu diesem Thema äußern wollte, spricht alles dafür, dass Kinect allenfalls eine kleine Alibi-Rolle bekommt, die noch nicht klar umrissen ist. Auch andernorts war von Entwicklern zu hören, dass Kinect keine Rolle spielt. Die Steuerung lasse sich zwar theoretisch in klassische Konzepte einbinden. Aufwand und Ergebnis stehen aber in keinem Verhältnis, heißt es aus mehreren Richtungen, am Ende würden derartige Features nur kurz von ihrem Neuheitswert leben. Kinect sei insofern nicht mehr als eine Spielerei – bei herkömmlichen Gameplay findet das Konzept keinen Anklang.

Spiele, die die Möglichkeiten der Kamera kreativ nutzen und tief im Spielgeschehen einbetten, bleiben weiterhin Mangelware. Eine mögliche Zukunft im Konzert mit Virtual-Reality-Systemen sieht Occulus VR kritisch. Kinect sei dafür keine optimale Lösung, so ein Sprecher gegenüber ComputerBase. Allerdings gebe es derzeit generell keine optimale Lösung für die Steuerung von VR-Systemen.

Microsoft hatte Kinect im Frühsommer zum optionalen Zubehör der Xbox One degradiert und mit dem Juni-SDK Teile der hierfür reservierten Leistung freigegeben – der Preis der Konsole ohne Kinect liegt 100 Euro unter der Version mit und damit auf dem Niveau der PlayStation 4. Auch in den für dieses Jahr angekündigten Bundleangeboten findet die Gestensteuerung keinen Platz. Große Hoffnungen auf den Einsatz in Spielen, die das Microsoft-Marketing derzeit präferiert, weckt das nicht mehr. Auf absehbare Zeit wird Kinect vor allem der Multimedia-Steuerung dienen. Die Zukunft in Spielen sieht düster aus.

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