Privacy Policy: Apple mit mehr Transparenz in der Datennutzung

Sasan Abdi
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Privacy Policy: Apple mit mehr Transparenz in der Datennutzung

Bisher verstecken Konzerne ihre Datenschutzrichtlinien all zu häufig in vielen schwer zugänglichen Dokumenten an verschiedenen Orten. Zumindest Apple räumt mit dieser Praxis auf: Eine neue „Privacy“-Seite soll Aufschluss darüber geben, wie das Unternehmen mit den Daten seiner Kunden umgeht.

Auf dieser Seite bündelt Apple viele Informationen, die in Sachen Datenschutz für die Kunden relevant sein können. Dazu gehört zuallererst die offizielle Privacy Policy und eine Übersicht über die Datenschutzfunktionen, die die Apple-Dienste und -Geräte bieten. Aber auch weniger offensichtliche Details wie Tipps zum Umgang mit dem Thema und Informationen zum Aufkommen von und dem Umgang mit Regierungsanfragen stehen bereit. „Bisher haben wir nur zu 0,00385 Prozent unserer Kunden Informationen herausgegeben“, so Apple.

Apple Privacy Webseite
Apple Privacy Webseite

Parallel zum Start der zentralen Seite veröffentlichte Apple einen offenen Brief von Tim Cook. Darin weist der CEO vor dem Hintergrund des iCloud-Hacks zum einen noch einmal darauf hin, dass die Datensicherheit für Apple höchste Priorität habe. Zugleich komme es aber auch darauf an, eine hohe Transparenz beim Umgang mit den Daten herzustellen: „Wir veröffentlichen diese Webseite, um zu zeigen, was wir mit den persönlichen Informationen unserer Kunden machen, was wir sammeln und was nicht und warum wir das tun“, schreibt Cook.

Der Schritt ist ein offener Seitenhieb gegen Google, das beim Umgang mit Nutzerdaten bisher als „Bad Boy“ verschrien ist. „Wir verkaufen großartige Produkte“, schreibt Cook weiter. Damit sei das Geschäftsmodell von Apple bereits beschrieben. „Wir erstellen keine Profile anhand von deinen E-Mail-Inhalten oder deinem Surfverhalten, um es an Werbetreibende zu verkaufen“, beschreibt Cook den Unterschied zu Google, ohne den Gegenspieler beim Namen zu nennen. Apple monetarisiere die Informationen, die die Nutzer auf dem iPhone oder in der iCloud speicherten, grundsätzlich nicht.

Ganz zutreffend ist diese Feststellung allerdings nicht, schließlich betreibt Apple mit dem iAd-Programm durchaus ein Geschäft, das auch über Nutzerdaten funktioniert. iAd, betont Cook in seinem Brief, mache allerdings nur einen sehr kleinen Teil von Apple aus, was zutrifft, aber auch einen einfachen Grund hat: So richtig angenommen wurde das Netzwerk bisher nicht.

„Wir haben ein Werbe-Netzwerk entwickelt, weil einige App-Entwickler von diesem Geschäftsmodell abhängen und wir sie und auch das kostenfreie iTunes Radio damit untersützen möchten“, schreibt Cook als Rechtfertigung. Dabei halte sich Apple aber an dieselben Datenschutz-Standards wie bei allen anderen Produkten auch.

Apple verspricht, die Informationen auf der Seite in Zukunft jährlich zu aktualisieren.

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