Zensur: China löscht 1,8 Millionen Online-Profile

Silvio Werner
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Zensur: China löscht 1,8 Millionen Online-Profile

Die chinesische Regierung bekämpft Prostitution und Pornografie rigoros, die kommunistische Partei sieht in ihnen eine Gefahr für die öffentliche Moral. Nun wurden 1,8 Millionen Benutzerkonten in sozialen Netzwerken und Nachrichtendiensten mit dieser Begründung gesperrt.

Nach Informationen der Nachrichtenagentur Xinhua sind Profile der Messaging-Plattformen QQ und WeChat und des Mikroblogging-Dienst Sina Weibo betroffen. Die Maßnahme der „Cyberspace Administration“ ist nicht die erste dieser Art, die betroffenen Plattformen stehen im Verdacht zur Verbreitung von Pornographie und der Vermittlung von Prostitution genutzt zu werden.

Xinhua berichtet, dass viele der Accountsperrungen nicht von staatlicher Seite durchgeführt wurden, sondern die Unternehmen selbst nach öffentlichen Beschwerden die betroffenen Profile sperrten, eine entsprechende Erklärung der Unternehmen steht noch aus. Besagte Dienste erfreuen sich in China einer enormen Verbreitung, allein WeChat zählt über 300 Millionen chinesische Benutzer.

Kritiker sehen in der Aktion eine Form der Netzzensur, welche „zur Wahrung der Sicherheit des Staates“ in China ein alltägliches Phänomen ist. Im Juli erregte „The Great Firewall of China“ (PDF) große internationale Aufmerksamkeit, die Regierung sperrte anlässlich des 25. Jahrestages des Tian'anmen-Massaker Google.

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