Electronic Arts: EA will sich stärker um Spielerwünsche kümmern

Sasan Abdi
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Electronic Arts: EA will sich stärker um Spielerwünsche kümmern

Der CEO von Electronic Arts, Andrew Wilson, ist knapp ein Jahr im Amt. Diesen kleinen Meilenstein nutzt er, um seinen großen Plan für den Publisher zu formulieren. Dazu gehört auch: Die Wünsche der Spieler sollen wieder stärker im Zentrum stehen.

Auf der GamesBeat Conference in San Francisco nach seinen Leistungen gefragt, gibt sich Wilson schlagfertig: „Ich habe noch immer einen Job. Das ist schon eine Leistung für sich.“

Und in der Tat ist die Führung des großen Tankers EA alles andere als einfach. Chronisch schwierigen Zahlen steht eine zunehmend skeptische Spielerschaft gegenüber – ein Dualismus, den kein Unternehmen dauerhaft vertragen kann und der einen guten Anteil am latenten Krisenzustand hat, in dem sich EA seit Jahren befindet.

Um diese Dauerkrise zu beenden, hat Wilson einen Plan, der aus drei Teilen besteht. Zum ersten soll sich EA wieder stärker auf das konzentrieren, was die Spieler sich wünschen. Ziel sei, „die Play-First-Kultur des Unternehmens wiederherzustellen“, sagte Wilson. Der Fokus müsse auf den Menschen liegen, für die die Produkte entwickelt werden. Es sind bemerkenswerte Sätze, die auch das Eingeständnis beinhalten, dass EA diese Dimension des Publishing-Geschäftes in letzter Zeit vernachlässigt hat.

Der zweite Teil von Wilsons Plan bezieht sich auf die Innovationskraft von Projekten. „Die entscheidende Frage muss lauten: Was an dem was wir tun ist neu?“. Vor diesem Hintergrund habe man beispielsweise „Battlefield: Hardline“ verschoben, um dem Titel neue Funktionen und Mechaniken hinzufügen zu können.

Der dritte Punkt bezieht sich schließlich auf die Produktqualität, die laut Wilson ein solches Niveau haben müsse, dass die Spielerfahrung nicht leidet. In dieser Hinsicht dient ihm „Dragon Age: Inquisition“ als Beispiel, das laut Wilson verschoben wurde, um möglichst fehlerfrei auf den Markt zu kommen. Zudem, so Wilson, erwarten die Spieler immer mehr für ihr Geld: „Wenn sie uns 20 Dollar für etwas geben, erwarten sie, dass das, was sie dafür kriegen, mehr als 20 Dollar wert ist.“ Entsprechend laute das Ziel, genau dieses Gefühl herzustellen.

Es sind für sich genommen keine bahnbrechenden Äußerungen, die Wilson von sich gibt. Für einen CEO von EA, das dafür verschrien ist, die Bedürfnisse seiner potentiellen Kunden zu ignorieren, sind sie aber bemerkenswert – und könnten tatsächlich einen kulturellen Wandel ankündigen.