AMD A10: Erstes Windows-Tablet mit „Mullins“-APU gesichtet

Michael Günsch
47 Kommentare
AMD A10: Erstes Windows-Tablet mit „Mullins“-APU gesichtet

Zur Vorstellung im Frühjahr wirkte AMDs „Mullins“-APU vielversprechend, doch fehlt es bis heute an verfügbaren Tablets mit diesem Chip. Jetzt gibt es ein erstes Lebenszeichen: Der taiwanische Hersteller BungBungame zeigt ein 10-Zoll-Windows-Tablet mit AMD A10 Micro-6700T.

Der „Mullins“-SoC mit vier 1,2 bis 2,2 GHz schnellen Puma-Kernen und integrierter GPU ist in dem rund 580 Gramm schweren Tablet „Photon 2“ untergebracht. Das Gerät besitzt bei Abmessungen von 261,4 × 182,2 × 10,3 mm ein 10,1-Zoll-Display mit 1.920 × 1.200 Bildpunkten. Des Weiteren werden 4 GB Arbeitsspeicher, 64 GB Festspeicher, ein (micro)SD-Karten-Slot sowie Front- und Heck-Kamera genannt. Die Bedienung erfolgt wahlweise über den Touch-Screen oder per Stylus. Als Anschlüsse stehen Micro-USB und Micro-HDMI 1.4a zur Verfügung. Funkverbindungen sind per WLAN (ac-Standard) oder Bluetooth 4.0 (Low Energy) möglich. Der 31,6-Wh-Akku soll eine Laufzeit von 6 bis 8 Stunden ermöglichen.

Das Photon 2 soll noch in diesem Jahr den japanischen Markt bedienen und in Kürze auf einer Messe in Tokyo vorgeführt werden.

„Mullins“-Tablet Photon 2 von BungBungame
„Mullins“-Tablet Photon 2 von BungBungame (Bild: pc.watch.impress.co.jp)

Hierzulande fehlt es weiter an Tablets mit AMDs aktuellen Chips. Der Preisvergleich mit gerade einmal drei Tablets mit älteren AMD-Prozessoren verdeutlicht die geringe Marktpräsenz des Unternehmens in diesem Segment. Bei aktuellen Tablets mit Windows dominieren – auch dank Milliarden-Zuschüssen – Intels „Bay Trail-T“-Prozessoren. Doch im Gesamtmarkt mit Tablets herrschen weiterhin Prozessoren mit ARM-Architektur für die Plattformen iOS und Android vor.

Große Marktanteile wird AMD mit „Mullins“ voraussichtlich kaum noch erobern können. Ein neuer Anlauf wird im kommenden Jahr mit den Nachfolgern „Amur“ und „Nolan“ erwartet. Hinter dem Codenamen „Nolan“ soll sich ein neuer Tablet-Chip auf Basis der x86-Architektur verbergen, der „Mullins“ beerben könnte. „Amur“ wiederum soll ARM-Cortex-A57-Kerne bieten und vornehmlich für die Android-Plattform bestimmt sein. Laut DigiTimes werden die neuen Chips jedoch erst im dritten Quartal 2015 auf den Markt kommen. Sofern dies zutrifft, sehen sich die AMD-SoCs dann bereits neuer Konkurrenz durch Intels „Cherry Trail“-Plattform gegenüber.

Nvidia GTC 2024 (18.–21. März 2024): ComputerBase ist vor Ort!