CoreOS: Microsoft integriert Linux-Betriebssystem in Azure

Ferdinand Thommes
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CoreOS: Microsoft integriert Linux-Betriebssystem in Azure
Bild: coreos.com

Microsoft bietet ab sofort CoreOS in der „Azure Virtual Machines Gallery“ an. Erst vor wenigen Tagen hatte der Konzern eine Zusammenarbeit mit Docker verkündet, die neben der Einbindung in Azure auch einen nativen Docker-Client für Windows hervorbringen soll. Microsoft zeigt sich unter Nadella offen wie selten zuvor.

Das Linux-Betriebssystem CoreOS dient der Virtualisierung einzelner Apps oder ganzer Betriebssysteme und bedient sich dazu der Techniken von Docker und LXC-Containern. Microsoft konzentriert sich beim Ausbau der Cloud-Dienste für Unternehmen derzeit unter anderem stark auf Container-Lösungen.

Zur Ankündigung hieß es: Microsoft liebt Linux
Zur Ankündigung hieß es: Microsoft liebt Linux

Mit CoreOS bietet Microsoft im Azure Marketplace jetzt ein minimalistisches Betriebssystem, das Cluster steuern und automatisiert aktualisieren kann. Dazu bedient es sich einer zweiten, nur lesbar eingehängten Instanz von Btrfs, die im Fall eines fehlerhaften Updates auf den Stand von vor der Aktualisierung zurückrollen kann. Zudem integriert CoreOS die Cluster-Management-Software Fleet, die Systemd als Init-System über alle Rechner im Cluster vereint, sowie die Eigenentwicklung etcd, ein Dämon, der dafür sorgt, dass ein Cluster organisiert hochfährt und zur Laufzeit über eine dynamische Konfigurationsdatenbank aktuell gehalten wird.

CoreOS kann in der Azure Virtual Machines Gallery wie jede andere Virtual Machine gestartet werden. Aktuell ist die Alpha-Version 472.0.0 eingebunden, die in der nächsten Wochen in den Stable-Kanal aufsteigen wird. Microsoft betont, dass mittlerweile jede fünfte virtuelle Machine, die in Azure gestartet werde, unter Linux laufe. Somit sei CoreOS eine Bereicherung für den Azure Marketplace und „unterstreiche das Versprechen, das breiteste Ökosystem mit Linux und Windows“ zu bauen. Microsoft bietet mit Docker und CoreOS Container an, die in einer virtuellen Umgebung laufen. Google setzt diese „doppelte Verpackung“ ebenfalls breitflächig im Unternehmen ein.

Nicht nur in der Cloud zeigt sich Microsoft offen gegenüber externen Lösungen. Mit Tastaturen für Tablets, die auch unter iOS und Android funktionieren, und Gerüchten um eine systemübergreifend kompatible Smartwatch verfolgt der Konzern unter CEO Satya Nadella auch an anderer Stelle diese neue Strategie.

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