YouTube: Videoportal denkt über werbefreie Abonnements nach

Nicolas La Rocco
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YouTube: Videoportal denkt über werbefreie Abonnements nach
Bild: Google

YouTube-CEO Susan Wojcicki, die mit dem Videoportal einen der letzten Google-Bereiche führt, der nicht von Sundar Pichai geleitet wird, hat auf der Code/Mobile-Konferenz der US-Publikation Recode über ein werbefreies Abomodell gesprochen.

Werbung habe es YouTube ermöglicht, auf derzeit eine Milliarde Nutzer anzuwachsen. Es gebe laut Wojcicki aber einen Punkt, ab dem Nutzer Werbung nicht länger sehen wollten. „Konsumenten entscheiden sich entweder für Werbung oder bezahlen eine Gebühr, was ein interessantes Modell ist. Wir denken darüber nach, wie wir Nutzern Optionen geben können“, sagte Wojcicki im Interview. Aktuell sei dieser Werdegang aber noch in einer sehr frühen Phase. „Schaut man sich die Medien im Wandel der Zeit an, dann haben die meisten Anbieter Werbung und ein Abomodell.

Wojcicki ging auch auf die oftmals kritisierte Aufteilung der Einnahmen zwischen den Künstlern und YouTube ein. Aktuell fließen 45 Prozent der Werbeeinnahmen an YouTube, während im besten Fall 55 Prozent beim Künstler verbleiben, wenn dieser seinen Anteil nicht mit einem Vermarktungsnetzwerk teilen muss. Was YouTube machen würde, wenn Künstler wie PewDiePie, der aktuell auf 32 Millionen Abonnenten zusteuert, das Portal verlassen wollen würden, wollten die Interviewer Peter Kafka und Liz Gannes wissen. „Würde man dann die Werbeeinnahmen anders aufteilen, einen Scheck ausstellen und sagen: geh nicht, bleib hier?“. „Das hängt vom Künstler ab“, sagte Wojcicki. „Jeder Künstler möchte ein bisschen anders sein und wir reden natürlich mit all unseren Erstellern.

Wie flexibel YouTube je nach Größe und Bekanntheitsgrad des Künstlers in puncto Vertragsgestaltung ist, ist nicht bekannt. Auch der Umsatz der YouTube-Sparte ist unbekannt, der Umsatz durch Werbeeinnahmen soll aber bei rund 5,6 Milliarden US-Dollar liegen. Laut Wojcicki hat das Portal mittlerweile eine 50/50-Aufteilung bei der mobilen und stationären Nutzung erreicht. Den spekulierten Musikdienst von YouTube wollte Wojcicki nur eingeschränkt kommentieren und weder bestätigen noch dementieren, dass dieses Jahr der Startschuss fallen wird. „Wir arbeiten daran“, sagte Wojcicki.

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