Fedora 21: Linux-Distribution in drei Varianten als Beta erschienen

Ferdinand Thommes
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Fedora 21: Linux-Distribution in drei Varianten als Beta erschienen

Fedora nähert sich mit der heutigen Beta-Version für Fedora 21 mit großen Schritten einem Meilenstein in seiner Entwicklungsgeschichte. Im Rahmen des Projekts Fedora.Next wird seit über einem Jahr die Infrastruktur der Distribution umgestaltet. Statt früher einer Version gibt es derer künftig drei: Workstation, Server und Cloud.

Das Projekt Fedora.Next lässt eine Lücke von fast einem Jahr zur vorherigen Veröffentlichung Fedora 20 „Heisenbug“. Der normale Veröffentlichungszyklus beträgt sechs Monate. In der Zwischenzeit wurden auf der Fedora-Konferenz Flock 2014 die Konzepte für Fedora Workstation und Fedora Server näher vorgestellt. Allen drei Varianten liegt Fedora-Base zugrunde – hierzu zählen der Kernel, Yum, der Installer Anaconda und weitere Anwendungen.

Fedora 21
Fedora 21

Nach einigen Verspätungen, die aber bei Fedora fast zum Konzept gehören, erschien heute die erste Beta-Version. Der Standard-Desktop für Fedora 21 ist GNOME 3.14, es gibt darüber hinaus ein aktuelles Image für KDE 4.14.2-1 mit dem neuen Login-Manager SDDM und aktuelle Pakete für Mate 1.8. Auch die Pakete der KDE Frameworks 5 sind verfügbar. Zudem gibt es sogenannte Spin-Offs für XFCE, LXDE und Sugar on a Stick (SoaS) aus dem „One-Laptop-per-Child“-Projekt.

Fedora 21 GNOME Desktop
Fedora 21 GNOME Desktop

Fedora 21 Workstation ist das Produkt, was Enthusiasten und Entwickler bisher als Fedora kannten. Der verwendete Fedora-Kernel basiert auf 3.17.2. Als technische Vorschau kann in der GNOME-Variante eine Wayland-Session getestet werden. Fedora möchte Wayland mit Version 22 zum Standard machen. Neu ist auch DevAssistant, das Entwickler bei der Organisation ihrer Projekte unterstützen will.

Die Server-Variante kommt mit drei Modellen, um verschiedene Umgebungen schnell aufzusetzen. Mit dem noch in einer frühen Entwicklungsphase befindlichen Rolekit lassen sich Server-Roles definieren und handhaben. Eine erste Server-Role ist mit der Domain Controller Role bereits integriert. Cockpit ist eine Webanwendung zur Kontrolle von Servern. Mit OpenLMI ist ein weiteres Werkzeug zur Konfiguration, Handhabung und Überwachung von Servern mit an Bord.

Fedora 21 Dev-Assistant
Fedora 21 Dev-Assistant

Die Cloud-Variante von Fedora 21 ist für Docker-Container, die Amazon-Cloud oder OpenStack-Umgebungen gedacht. Das Team hinter Fedora-Cloud hat den Kernel modularisiert. Eine kleine Teilmenge des Kernels, die oft in virtualisierten Umgebungen ausreicht, wird von einem größeren Teil für allgemeinere Installationen ergänzt. Zudem bietet Fedora-Cloud 21 einen ersten Ausblick auf Red Hats kommendes Docker-Betriebssystem Project Atomic. Der Name stammt von den „atomic updates“, einer Funktion, die das Zurückrollen einer zuvor vorgenommenen kompletten System-Aktualisierung erlaubt.

Die verschiedenen Varianten von Fedora 21 Beta stehen auf den Projekt-Servern zum Download zur Verfügung. Die stabile Version von Fedora 21 ist für den 9. Dezember vorgesehen.

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