Linux-Grafiktreiber: Intel erfährt dank LunarG massive Leistungssteigerung

Ferdinand Thommes
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Linux-Grafiktreiber: Intel erfährt dank LunarG massive Leistungssteigerung
Bild: LunarG

Mit einem Kernel-Patch wird demnächst Intels Grafikkartentreiber für Linux eine massive Leistungssteigerung erfahren. Entwickler der Firma LunarG fanden einen Flaschenhals in der DRM-Implementierung, dessen Beseitigung Performancesprünge von bis zu 20 Prozent bringen soll. Besonders Spiele sollen von der Entwicklung profitieren.

Valve hatte den Grafikkarten-Spezialisten LunarG engagiert, um Verbesserungsmöglichkeiten am Intel-Treiber für Linux zu finden. Die Entwickler bei Valve sind der Meinung, aufgrund der starken Intel-Hardware sollte der Grafikkartentreiber unter Linux zumindest die gleiche Leistung wie unter Windows erbringen.

LunarG arbeitete an einer Verbesserung von Intels Shader-Compiler-Stack namens GlossyMesa und weiterer Software, die eigentlich greifbare Verbesserungen der Geschwindigkeit beim Treiber hätten ergeben müssen. GlossyMesa übersetzt die Vorteile von LLVM für den Shader-Compiler-Stack. So kamen die Entwickler auf die Idee, es müsse einen Flaschenhals geben, der die Verbesserungen schluckt.

Mit einem Testprogramm gelang es, aufzuzeigen, dass ein Performanceproblem bei den Hardware-Samplern im Vergleich zum OpenGL-Treiber unter Windows vorliegt. Um das Problem zu beseitigen, sandten die Entwickler die Testergebnisse an Intel, die den Fehler an einem falsch gesetzten Bit festmachten. Jens Owens von LunarG berichtet, es gebe noch keinen Kernel-Patch, da das Anschalten dieses Bits unerwünschte Nebeneffekte haben könnte. Es gibt bisher kein Datum für eine permanente Lösung, ein Patch kommt aber ohnehin frühestens mit Kernel 3.19 infrage, da das Zeitfenster für Einreichungen für Kernel 3.18 bereits geschlossen ist.

Die Verbesserungen werden nur „Haswell“ HD Graphics unter Linux zugute kommen, wie Owens im Firmenblog schreibt. Testergebnisse der letzten Tage belegten Steigerungen von 17 – 25 Prozent bei Left 4 Dead2 und 16 – 20 Prozent bei Counter-Strike: Global Offensive. Der Lightsmark-Benchmark zeigte auf einer HD4600-GPU Steigerungen von 60 Prozent. Valve bleibt somit eine wichtige treibende Kraft bei der Verbesserung freier Grafikkartentreiber unter Linux.

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