Markttag: Quo vadis, CD/DVD-Laufwerke?

Maximilian Schlafer
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Markttag: Quo vadis, CD/DVD-Laufwerke?
Bild: davidd | CC BY 2.0

Samstag ist Markttag. ComputerBase wirft einen Blick auf wesentliche Entwicklungen auf dem Markt für IT und Consumer Electronics – kurz wie langfristig. Auch die Produkte, die ComputerBase-Leser im Preisvergleich in den letzten sieben Tagen am meisten interessiert haben, werden thematisiert.

Das optische Laufwerk. Seit bald 20 Jahren ist es ein stetiger Begleiter in mobilen wie stationären Rechnern. War es anfangs in Form von CD- und später DVD-Laufwerken/Brennern noch ein unverzichtbares Werkzeug für die Installation von Betriebssystemen oder den Austausch von Dateien aller Art, scheint sein Stern seit Jahren im Sinken begriffen zu sein.

Der allgegenwärtige Internetzugang mit höheren Bandbreiten, Backup-Lösungen im Netzwerk oder in der Cloud, neue Vertriebsplattformen wie Steam und der Bedeutungsverlust der CD als Tonträger haben optische Laufwerke in vielen Anwendungsgebieten verdrängt. Gleichzeitig sind USB-Sticks und tragbare Festplatten immer größer und immer günstiger geworden – und schneller sind beide Alternativen auch.

Doch wie haben sich diese Entwicklungen auf die optischen Laufwerke und Brenner (im Folgenden „Laufwerke“) ausgewirkt?

Ein Blick auf den Markt zeigt, dass sich das Angebot in drei große Felder gliedert: Interne und externe sowie ROM-Laufwerke. Das Verhältnis der im Preisvergleich gelisteten Angebote liegt bei 146 zu 103 zu 35 Artikeln.

DVD und DVD-Laufwerke für den PC verlieren an Relevanz
DVD und DVD-Laufwerke für den PC verlieren an Relevanz (Bild: Geoffrey Fairchild, CC BY 2.0)

Die zehn von den Nutzern am häufigsten aufgerufenen Produkte werden mit acht Modellen deutlich von den internen Laufwerken dominiert. Das Top-Produkt, ein CD/DVD-Brenner von Samsung, kostet weniger als zehn Euro. Unter den acht Laufwerken ist nur ein einziges Slim-Line-Gerät für Notebooks enthalten. Es ist gleichzeitig das günstigste mit Blu-ray-Fähigkeit. Die meisten Interessenten sind folgerichtig Personen, die ihren PC aus- oder aufrüsten wollen.

Zwei Tendenzen sind zu erkennen: Bei internen DVD-Laufwerken liegen mittlerweile die günstigsten Modelle im Fokus, bei Blu-ray-Laufwerken wird noch die preisliche Mittelklasse beäugt – den günstigen Modellen trauen viele Kunden hier noch nicht. Reine CD-Laufwerke sind im Preisvergleich nur noch durch ein Produkt vertreten: Ein über IDE angeschlossenes Modell von HP. Die breite Masse der Laufwerke verwendet hingegen den SATA-Standard für die Anschlussschnittstelle.

Die fünfzehn verbliebenen IDE-Modelle sind teils deutlich teurer. Wer sie wirklich braucht, zahlt drauf. Die meisten internen Laufwerke stammen aus den Fertigungshallen von LG, gefolgt von HP, Samsung und Sony Opticarc.

Die Mehrheit der Produkte ist seit 2009 bzw. 2010 gelistet, im Jahr 2014 kamen nur noch vierzehn Produkte auf den Markt. Davon waren knapp zwei Drittel für den Einbau in Notebooks bestimmt. Eines davon setzt bei guter Ausstattung auf die längst veraltete IDE-Schnittstelle – Panasonic zeigt ein Herz für alte Notebooks.

Weniger von Stagnation geprägt ist der Bereich der externen Laufwerke. Die Tendenz zu laufwerkslosen Notebooks beflügelt diesen Sektor. Ein Viertel der Produkte kann Blu-ray, der Rest beschränkt sich auf DVDs. Die günstigsten Laufwerke beginnen bei 22 Euro, bei Blu-ray liegt der Einstieg bei 68 Euro. Bei den Anschlüssen setzen etwa 10 Prozent auf USB 3.0, der Rest nutzt USB 2.0. Zwei Exoten bietet Samsung: Sie können auch über LAN oder WLAN angesteuert werden.

Optische Laufwerke verlieren stetig an Bedeutung, der Blick auf den Markt bestätigt das. Interne Laufwerke sind hiervon stärker betroffen, externe weniger. Downloads und mobile Flashspeicher haben dem Medium stark zugesetzt, gefallen ist es noch nicht. Auch die Preise für Rohlinge spiegeln die gesunkene Nachfrage bei gleichzeitig etablierter Fertigung wieder: CD-Rohling gibt es ab 8,8 Cent, DVD-Rohlinge ab 14 Cent und 25-GB-Blu-rays ab 40 Cent.

In den aktuellen Top-10 des Preisvergleichs fällt diese Woche die SSD Samsung 840 Evo mit 250 Gigabyte Kapazität auf. Sie konnte nach langer Abstinenz wieder in die Rangliste zurückkehren. Die von ComputerBase empfohlene GeForce GTX 970 von MSI hält auch diese Woche die Spitze der Charts inne.

Preisvergleich-Top-10 der 49. Woche 2014

  1. MSI GeForce GTX 970 Gaming 4G (±0)
  2. Crucial MX100 256GB (±0)
  3. Crucial Ballistix Sport DIMM Kit 8GB (±0)
  4. Intel Core i7-4790K (+2)
  5. Intel Xeon E3-1231 v3 (±0)
  6. Palit GeForce GTX 970 JetStream (+2)
  7. Samsung SSD 840 EVO 250GB (neu)
  8. ASUS Strix GeForce GTX 970 OC (-4)
  9. Gigabyte GA-H97-D3H (±0)
  10. Samsung Galaxy S5 G900F 16GB schwarz (-3)

Leserhinweise auf interessante Entwicklungen im Preisvergleich nimmt die Redaktion gerne unter markttag~~computerbase.de entgegen.

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