Pornographie: Apple zensiert Nacktscanner in Papers Please

Update Max Doll
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Pornographie: Apple zensiert Nacktscanner in Papers Please
Bild: Steam

Seit heute ist die vielfach ausgezeichnete Zollsimulation Papers Please auch für iOS erhältlich. Die angebotene Version musste aufgrund von Apples Richtlinien für die App-Angebote allerdings leicht zensiert werden.

In Papers Please übernehmen Spieler die Rolle eines Grenzbeamten in einer fiktiven Sowjetrepublik. Dabei sehen sie sich mit den Bedürfnissen der Spielfigur einerseits und den Erfordernissen ihres Jobs andererseits konfrontiert, die rasch Dilemmata herbeiführen. Der auch an realen Grenzübergängen mitunter vorhandene Nacktscanner wurde von Apple jedoch als „pornographischer Inhalt“ klassifiziert.

Der Nacktscanner von Papers Please scannt nur noch bis zur Unterwäsche
Der Nacktscanner von Papers Please scannt nur noch bis zur Unterwäsche (Bild: Steam)

In Folge hat Entwickler Lucas Pope die ohnehin pixeligen Nacktbilder ausgetauscht; gescannt werden kann in der iOS-Variante des Spiels lediglich bis auf die Unterwäsche. Laut Pope war dies kein großes Problem, da Papers Please ohnehin eine „no-nudity“-Einstellung besessen habe. Der Indie-Entwickler zeigte sich vielmehr erleichtert über die Reaktion von Apple: „Das Spiel hat andere Inhalte von denen ich erwartet hatte, dass sie Schwierigkeiten bereiten“, erklärte Pope.

Trotz der geringen Auswirkungen auf das Spiel wird die strikte Haltung von Apple bezüglich als pornographisch empfundener Inhalte kritisiert und diskutiert. Viele Nutzer wünschen sich eine Auslegung der Regeln mit Augenmaß.

Update

Mittlerweile hat Apple die Klassifizierung des Spiels als Fehler eingestuft. Über Twitter schrieb Lucas Pope, das Unternehmen habe ein „Missverständnis“ eingeräumt und vorgeschlagen, die ursprüngliche Version der App erneut einzureichen. Gegenüber Kotaku erklärte der Entwickler, Apple habe ihm telefonisch erklärt, dass die Bezeichnung der UI-Option Auslöser für den Fehler war – „Nacktheit“ war demnach Stein des Anstoßes. Pope zeigte allerdings Verständnis für die Entscheidung: „Wenn ich mich als App-Reviewer durch Anträge kämpfen müsste, würde ich mich wahrscheinlich genauso entscheiden“.

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