Snappy Ubuntu Core: Canonical plant Plattform für das Internet der Dinge

Ferdinand Thommes
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Snappy Ubuntu Core: Canonical plant Plattform für das Internet der Dinge
Bild: Bosch

Wie Mark Shuttleworth von Canonical jetzt enthüllte, startet sein Unternehmen basierend auf „Snappy Ubuntu Core“ eine neue Plattform für das Internet of Things (IoT). Damit sollen „Smart Devices“ von der Sicherheit zurückrollbarer Updates sowie der Fülle an Apps für Ubuntu profitieren.

Auch wenn dem Endanwender bisher noch keine greifbaren Ergebnisse vorliegen, hat Canonical in den letzten beiden Jahren jegliche Entwicklung dem Konvergenzgedanken untergeordnet. Derzeit sind zwar erste Apps wie etwa Ubuntu Music fertig, die den Gedanken mit Leben füllen. Diese werden ihre Stärken aber erst auf dem Desktop ausspielen, wenn Ubuntu diesen auf Unity 8 und Mir hochgezogen hat.

Dessen ungeachtet startet Canonical jetzt eine weitere Plattform, die die auch bei Microsoft oft beschworene, aber dort noch weniger als bei Canonical umgesetzte Konvergenz von der Cloud bis in das Internet der Dinge ausdehnt. Dazu bedient sich Shuttleworth des erst kürzlich öffentlich vorgestellten Ubuntu-Core-Ablegers Snappy Ubuntu Core. Sah es bisher so aus, als solle sich Snappy Ubuntu in der Cloud und in Rechenclustern mit Red Hats Atomic oder CoreOS messen, so eröffnet Canonical nun ein neues Spielfeld für das neue Betriebssystem und spannt damit den Konvergenzbogen über das in wenigen Wochen erscheinende erste Ubuntu Phone hinaus bis ins Internet der Dinge.

Aus vorhergehenden Erfahrungen klug geworden, sicherte sich Shuttleworth zum Start der neuen Plattform einer Schar von 22 Kooperationspartnern. Mit dabei sind in der ersten Runde Maker und die „Crazies der Szene“, unter anderem die Kickstarter-Erfolgsstory Ninja Sphere, der Erle-Copter von Erle Robotics sowie Entwicklerboards wie Odroid, Beaglebone, Banana Pro, Udoo, PCDuino, Parallella und Chip-Hersteller wie Allwinner. Demnächst will Shuttleworth aber auch Partnerschaften mit Branchengrößen ankündigen, um einen Fuß in den Internet-der-Dinge-Markt zu bekommen, in dem zwar bereits Gedränge herrscht, aber wo das Terrain noch nicht endgültig verteilt ist. Ein Bündnis besteht bereits mit ownCloud, die kürzlich eine eigene Ubuntu-App vorgestellt haben. Frank Karlitschek, Gründer und CEO von ownCloud sagt dazu: „Wir sind damit in der Lage, die aktuelle Version von ownCloud direkt auf Endgeräte zu liefern, können Funktionen hinzufügen und Probleme beheben für ein problemfreies und sicheres Cloud-System.

Unter den angedachten Ubuntu-IoT-Geräten sind neben Robotern, Coptern, Smart-Home- und Küchengeräten auch Entwicklerboards der ARMv7- oder x86-Architektur, von denen bereits jetzt viele Ubuntu unterstützen. Künftig könnte „Ubuntu für vernetzte Geräte“ durch die zurückrollbaren Updates von Snappy Ubuntu einen Vorteil für sich verbuchen, da es Millionen von Geräten anspricht, die täglich Updates erfahren werden. Mit der Rollback-Technik der atomaren Updates aus dem Container-Software-Segment sind Geräte, die teils stark mit anderen vernetzt sind, so sicherer zu aktualisieren.

Ubuntu Core für vernetzte Geräte benötigt eine CPU mit 600 MHz, 128 Megabyte RAM, wovon das System 40 Megabyte belegt und der Rest für Applikationen zur Verfügung steht. Die Smart-Devices benötigen darüber hinaus vier Gigabyte Flashspeicher für Factory Reset und die Rollback-Funktion.

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