Brix GB-BXi5H-5200 im Test: Gigabytes Antwort auf Intels NUC mit Broadwell

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Volker Rißka
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4K, H.265 und Watchever

Wie beim Vorgänger liegt bei der Wiedergabe von Videos in Full HD von der SSD auch beim Broadwell-Brix eine CPU-Last von maximal zwei Prozent an, unter Ultra HD steigt sie kaum auf zwei bis drei Prozent.

Die geringe CPU-Last zeigt sich auch bei der Leistungsaufnahme des Gesamtsystems. Mit knapp elf Watt liegt sie im grünen Bereich und der Lüfter hat nichts zu tun, sodass der Mini-PC unhörbar ist.

Diagramme
CPU-Last bei 4K-Video-Wiedergabe
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HEVC/H.265 in der 4K-Wiedergabe

Zum zweiten Mal im Mini-PC-Test ist HEVC bzw. der H.265-Standard vertreten. Dafür wird im ComputerBase-Test der Media Player Classic Home Cinema in Version 1.7.8 genutzt, das Video-Material stammt aus dem HEVC-Showcase von DivX – in der 4K-Variante von Sintel.

Intels Grafiktreiber für Broadwell bietet seit Januar 2015 teilweise GPU-Beschleunigung des neuen Formats, weshalb die Videos auch auf den kleinen Core i3 sowie den leicht stärkeren Core i5 mit identischer Grafikeinheit (HD 5500 bei maximal 900 MHz) abspielbar sind.

Die Grenzen werden auch beim Core i5 mit einer sehr schwankenden, durchschnittlichen CPU-Last von 30 bis zu 70 Prozent aufgezeigt, in Extremfällen stockt das Bild – hier gibt es keine Unterschiede zum Core i3. Der leicht höhere Takt der CPU-Kerne ist kaum bemerkbar, die identische Grafikeinheit limitiert in diesem Fall.

Die Leistungsaufnahme ist mit bis zu 23 Watt beim Brix ebenfalls alles andere als gering, ein normales Ultra-HD-Video wird bei nicht einmal der Hälfte wiedergegeben. Da aber sowohl die Abspielsoftware als auch der Grafiktreiber noch in den Kinderschuhen stecken, dürften zukünftige Updates dort noch mehr Leistung bei weniger Verbrauch möglich machen. Der erst vor wenigen Tagen veröffentlichte März-Treiber von Intel sorgte allerdings noch nicht für Verbesserung.

CPU-Last, HEVC + 4K-Video
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Streaming mit Watchever

Das Streaming mit Watchever.de über die DRM-Lösung Silverlight bleibt auch 2015 eine kleine Herausforderung. Maximal 30 Prozent Prozessorlast sind für einen Core i5 mit vier Prozessorthreads alles andere als wenig, allerdings gewährleistet die CPU einen ruckelfreien Betrieb auch im HD-Modus. Beim SD-Betrieb rangiert der PC meistens bei einer CPU-Last von rund 10 bis maximal 14 Prozent und damit im problemlosen Bereich.

Diagramme
CPU-Last, Streaming (Watchever), HD
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Fazit und Empfehlung

Der Gigabyte Brix mit Core i5-5200U macht hinsichtlich der Technik und der Ausstattungsmöglichkeiten mit zwei Massenspeicherlösungen sowie vielfältigen Anschlüssen alles richtig. Die Leistung ist durchweg hoch, die Leistungsaufnahme gering.

Für die hohe Anwendungsleistung sorgt Intels 14-nm-CPU in der mittleren Ausbaustufe Core i5. Die Grafik HD 5500 bietet eine solide Grafikleistung und hat keine Probleme bei der Medienwiedergabe, für Spiele bleibt sie nur zweite Wahl. Weniger überzeugen ist auch bei diesem Brix das Kühlsystem.

Während die Temperaturen mit 50 bis 73 Grad je nach Laststufe noch weit entfernt vom roten Bereich und der zulässigen CPU-Maximaltemperatur von 105 Grad sind, genehmigt sich die Lüftersteuerung viele U/min für diesen Kraftakt. Sie greift sehr schnell und hart ab 55 Grad durch. Von der Leerlauf-Geschwindigkeit mit 2.500 U/min ausgehend, steigt sie mit rund 100 U/min mehr pro Grad bis hinauf zu 4.500 U/min und ist dann deutlich wahrnehmbar. Konkurrenten wie der Asus VivoMini oder auch Intels aktueller NUC bleiben deutlich leiser. Manuell eingreifen kann der Anwender nicht. So bleibt zu hoffen, dass Gigabyte auch bei diesem Modell per Bios-Update ausbessern wird. Der Hersteller ist über die Thematik informiert.

Gigabyte Brix GB-BXi5H-5200
Gigabyte Brix GB-BXi5H-5200

Hervor sticht bei den neuen Brix die Möglichkeit der doppelten Massenspeicherwahl. Wer die H-Variante mit 13 mm mehr Bauhöhe wählt, kann neben einem mSATA-Laufwerk auch ein Speichermedium im 2,5-Zoll-Format mit maximal 9 mm Bauhöhe einsetzen. Bei der Anschlussvielfalt gesellt sich Gigabyte mit der neuen Lösung zu den Mitbewerbern und bietet ein ähnliches Paket. Vermisst wird jedoch auch im Jahr 2015 der Infrarot-Anschluss, hier sind Intel und Zotac der Konkurrenz noch einen Schritt im Wohnzimmer voraus.

Preislich sortiert sich der Neuling von Gigabyte auf dem Niveau der Intel NUC ein. Dabei macht es nahezu keinen preislichen Unterschied, ob der Brix in der flachen Variante nur mit mSATA-Anschluss, oder eben der leicht höheren Version zuzüglich Haltekäfig für eine 2,5-Zoll-SSD/HDD erworben wird. Für beide werden rund 400 Euro fällig.

Gigabyte Brix GB-BXi5H-5200
Produktgruppe HTPCs, 22.03.2015
  • Leistung Anwendungen
    +
  • Leistung Spiele
  • Stromverbrauch
    ++
  • Lautstärke & Temperaturen
    O
  • Verarbeitung & Layout
    ++
  • kompakte Abmaße
  • mSATA + 2,5-Zoll-Slot
  • hohe Office-Leistung
  • geringe Leistungsaufnahme
  • geringe Spieleleistung
  • kein Infrarot-Anschluss
  • unter Last zu laut

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