Partitionierung: GParted 0.22 mit zwei neuen Funktionen

Ferdinand Thommes
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Partitionierung: GParted 0.22 mit zwei neuen Funktionen
Bild: Mr. Roboto. | CC BY 2.0

GParted ist ein freies grafisches Partitionierungswerkzeug, das jetzt in Version 0.22 erschienen ist. Das als Paket und als Live-CD erhältliche Tool kann in der neuen Version mit unpartitionierten Festplatten umgehen und hat eine verbesserte Unterstützung für GPT erhalten.

Eine Festplatte zu partitionieren ist wie eine Operation am offenen Herzen: Der Anwender muss dem verwendeten Werkzeug vertrauen. GParted, der ausgeschrieben GNOME Partition Editor heißt, ist seit vielen Jahren bei fast allen Linux-Distributionen im Standardpaketumfang enthalten. Zusätzlich gibt es ein Live-Image, das auf CD oder USB-Stick allzeit bereit ist, eine Festplatte neu aufzuteilen oder bestehende Partitionen größer oder kleiner zu machen. Dieses Live-Image kann auch per PXE über das Netzwerk gestartet werden.

Bisher bekam der Anwender beim Versuch, eine Festplatte oder Partition ohne Partitionstabelle zu unterteilen, den Hinweis auf eine Option im Menü, mit deren Hilfe zunächst eine Partitionstabelle geschrieben wurde. Dieser Schritt fällt nun weg, GParted kann in der neuen Version dort direkt Partitionen anlegen.

Eine weitere neue Funktion betrifft mit GUID Partition Table (GPT) angelegte Partitionen. Für diese können jetzt Namen vergeben werden, bereits mit anderen Tools vergebene Namen werden angezeigt. Darüber hinaus wurden viele Fehler der vorigen Versionen behoben.

So wurde ein Fehler bei der Anzeige der Größe einer Swap-Partiton behoben. Nun zeigt GParted die korrekte Größenangabe, wie sie auch unter Linux der Befehl swapon -s anzeigt. Zudem wird nun der Signaturcode von LVM (0x8E) auf einer unpartitionierten Platte korrekt angezeigt. Unter RHEL 6 und CentOS 6 kann nun Nilfs2 als Dateisystem verwendet werden. Dieses Dateisystem erlaubt es, wie auch ZFS und Btrfs, Schnappschüsse vom laufenden System zu erstellen. Wenn das Paket udisks2-inhibit vorgefunden wird, wird das Einhängen von Partitionen verhindert, die ansonsten vor einer Bearbeitung mit GParted wieder manuell ausgehängt werden müssten.

Die neue Version von GParted sollte zeitnah im Paketbestand der gängigen Distributionen erscheinen. Wer nicht warten möchte, kann Pakete für Debian, Ubuntu, Fedora und openSUSE auf der Projektseite herunterladen. Dort steht auch das Live-Image zur Verfügung. Hier dauert es allerdings noch ein paar Tage, bis die aktuelle Version als ISO-Image zur Verfügung steht.

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