8K: YouTube spielt 4320p-Videos mit über 33 Megapixel ab

Nicolas La Rocco
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8K: YouTube spielt 4320p-Videos mit über 33 Megapixel ab

YouTube ist für den nächsten Schritt in puncto Display-Auflösung gewappnet und ermöglicht aktuell bereits die Wiedergabe von Videos in 8K-Auflösung mit 7.680 × 4.320 Bildpunkten. YouTube hat diese Funktion bisher nicht öffentlich angekündigt, offenbar lassen sich Videos mit über 33 Megapixel aber schon seit Wochen hochladen.

Auf der Suche nach YouTube-Videos in 8K-Auflösung ist ComputerBase auf Aufnahmen gestoßen, die bereits Mitte März hochgeladen wurden. Unklar ist, ob die Videos zu diesem Zeitpunkt bereits in der vierfachen Ultra-HD-Auflösung abgespielt werden konnten. Eine Handvoll Videos bietet die Redaktion in einer 8K-Playlist an.

Auswahlmöglichkeit für 4320p 8K
Auswahlmöglichkeit für 4320p 8K

Obwohl in diesem Artikel mit dem neuen transparenten YouTube-Player abgebildet, setzt die 8K-Wiedergabe diesen nicht voraus. Nach Zurücksetzung des für YouTube gesetzten Cookies ist die Auswahl der 8K-Auflösung auch mit dem aktuell von YouTube verwendeten Player möglich. Getestet wurde dies mit Chrome 42 Beta.

Das Hochladen und die Wiedergabe von 8K-Material ist augenscheinlich nicht auf eine bestimmte Personengruppe von YouTube-Mitgliedern beschränkt. Ein kurzerhand hochgeladenes Video im AVI-Container mit XviD-Codec und einer Auflösung von 8.192 × 4.608 Bildpunkten bietet YouTube nach einer etwas längeren Berechnungszeit in 4320p-Auflösung an, nachdem vom Server in einem Rutsch die kleineren Auflösungen bis 1080p und anschließend 1440p und 2160p berechnet und freigeschaltet wurden.

Anders als noch zur Freischaltung von Videomaterial in 2160p mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde liegen zumindest die gesichteten Aufnahmen mit maximal 30 FPS vor. Auch der Codec ist bei den gefundenen Videos ein anderer als bei dem HFR-Material. Für die 8K-Wiedergabe nutzt YouTube offenbar ausschließlich das ältere H.264/MPEG-4 AVC im MP4-Container anstatt WebM mit VP9-Codec. Dies hat aber den Vorteil, dass der Codec auch von älteren Grafikkarten dekodiert werden kann und so die CPU entlastet wird. Denn während die 2160p-Videos mit 60 FPS einen Intel Core i5-2500K mit AMD Radeon R9 290X an die Belastungsgrenze treiben und für starke Ruckler sorgen, ist dies bei den 8K-Videos trotz der vierfachen Auflösung deutlich seltener oder gar nicht der Fall.

Unverändert hoch sind hingegen die Voraussetzungen, die an die Internetanbindung des Nutzers gestellt werden. Die ausgewählten Videos verlangen stellenweise eine Bandbreite von über 50 Mbit/s. Damit ist die Datenrate aber nicht höher als bei den 2160p-Videos mit 60 FPS, obwohl mit H.264 ein ineffizienterer Codec verwendet wird.

Die Qualität der Aufnahmen fällt auf einem Monitor mit IPS-Panel und 1.920 × 1.200 Bildpunkten überraschend durchschnittlich aus. Häufig ist eine Artefaktbildung zu sehen und die Bilder lassen die erwartete Schärfe vermissen. Unbekannt ist, ob es sich bei allen Aufnahmen um natives oder von niedriger auflösenden Kameras hochskaliertes Filmmaterial handelt.

Für frischen Wind im 8K-Segment sorgt derzeit RED als Hersteller von professionellen Kinokameras. Auf der Messe NAB in Las Vegas hat der Hersteller gestern den neuen 50.000 US-Dollar teuren Body „Weapon“ als neues Mitglied der Dragon-Familie vorgestellt, der noch im vierten Quartal dieses Jahres von 6K auf 8K aufgerüstet werden können soll. Das Upgrade kostet während der Messe rund 10.000 US-Dollar, nach der Veranstaltung werden zu normalen Konditionen 20.000 US-Dollar fällig.

25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.