I/O 2015

Google I/O 2015: Google stellt mit Brillo ein IoT-Betriebssystem vor

Ferdinand Thommes
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Google I/O 2015: Google stellt mit Brillo ein IoT-Betriebssystem vor
Bild: Google

In der Keynote zur Google I/O 2015 hat Googles Sundar Pichai ein eigenes, auf Android bauendes Betriebssystem für das Internet of Things angekündigt. Bei der Entwicklung von Brillo, so der Name des neuen Systems, haben Android-Entwickler mit den Technikern von Nest zusammengearbeitet.

Brillo soll bei der Vernetzung von intelligenten Geräten des Internet of Things (IoT) im Haushalt und Umfeld helfen. Dazu wurde das Android-System auf die Basis von Hardware-Abstraktion und Kernel reduziert und unterstützt unter anderem WLAN und Bluetooth Low Energy. Die APIs, die Brillo Entwicklern zur Verfügung stellt sind Cross-Plattform, sodass Apps für verschiedenste Geräte untereinander kommunizieren können.

Dazu entwickelt Google Weave, eine Kommunikationsebene, die mit Brillo zusammenarbeitet und Smartphones, Brillo-Geräte und das Internet verbindet. Android-Smartphones und -Tablets sowie Android-Wearables werden in der Lage sein, Brillo- und Weave-Geräte automatisch zu erkennen und mit ihnen zu kommunizieren.

Brillo soll auf Geräten laufen, die lediglich 32 MB Hauptspeicher zur Verfügung haben. Eine Entwickler-Preview von Brillo und Weave soll im dritten Quartal, eine erste Veröffentlichung im vierten Quartal 2015 verfügbar werden.

Brillo/Weave

Google ist keineswegs alleine in seinem Bestreben, das derzeit noch sehr chaotische Internet der Dinge mit einem Betriebssystem und einem Standard zu untermauern. Microsoft hat eine IoT-Version von Windows 10 namens Windows 10 IoT Core angekündigt. Huawei stellte erst kürzlich LiteOS vor, ein Betriebssystem, das nur zehn Kilobyte groß ist und auch in einer intelligenten Glühbirne laufen könnte. Die AllSeen Alliance strebt eine offene Standardisierung des IoT an. Canonical hat bereits zu Jahresbeginn Snappy Core veröffentlicht, eine reduzierte Version von Ubuntu Core, die auf allen vernetzten Geräten von Routern und Switches bis hin zu Geräten der Heimautomation laufen soll. Auch Samsung will ein Stück vom IoT-Kuchen abhaben und stellte auf der Internet of Things World in San Francisco mit Artik drei Chips vor, auf denen das Embedded-Betriebssystem Nucleus OS läuft. Artik wendet sich an Entwickler von Hardware für das IoT.

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