Quartalszahlen: Nvidia trotz GTX-970-Debakel mit mehr Umsatz

Volker Rißka
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Quartalszahlen: Nvidia trotz GTX-970-Debakel mit mehr Umsatz

Gestern hat Nvidia die Einstellung der eigenen Modemsparte angekündigt, heute schiebt der Hersteller die Quartalszahlen für die vergangenen drei Monate nach. Und diese zeigen trotz medialer Kritik nach dem GTX-970-VRAM-Debakel erneut ein starkes Quartal.

Der Umsatz wuchs um vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf nunmehr 1,151 Milliarden US-Dollar, der Nettogewinn ging um zwei Prozent auf 134 Millionen US-Dollar zurück. Damit lag Nvidia beim Umsatz knapp unter den Erwartungen der Börsenmakler, der Gewinn übertraf diese jedoch.

Wie Nvidia betonte trug erneut die auf Spieler ausgerichtete GeForce-Sparte zum Umsatzwachstum bei. Von einem Rückgang angesichts des GTX-970-Debakels keine Spur. Unter dem Strich wuchsen die Umsätze mit GeForce GTX für Desktop-PCs und Notebooks sogar um 14 Prozent, während bei Tesla mit einem Plus und Quadro mit einem Minus eher wenig passierte. Der Gesamtumsatz mit Grafikchips lag im ersten Quartal bei 940 Millionen US-Dollar.

Aber auch die Abteilung rund um die SoC-Familie Tegra rappelte sich leicht auf. Ein Umsatzplus von vier Prozent ist zwar nicht die Welt, der Fokus auf die Automobilindustrie sowie spezielle Gaming-Geräte soll sich laut Nvidia aber in den kommenden Monaten weiter auszahlen. Mit 145 Millionen US-Dollar Anteil am Gesamtumsatz ist die Tegra-Sparte aber noch weit entfernt von den ehemaligen Bestwerten.

Wie üblich bekommt Nvidia auch noch in diesem Jahr von Intel Lizenzgebühren pro Quartal. Diese fallen, wie in den letzten Quartalen, 66 Millionen US-Dollar hoch aus.

Nvidia: Umsätze und Erlöse seit Q1/2006
-40004008001.2001.600Millionen US-Dollar Q1/2006Q2/2006Q3/2006Q4/2006Q1/2007Q2/2007Q3/2007Q4/2007Q1/2008Q2/2008Q3/2008Q4/2008Q1/2009Q2/2009Q3/2009Q4/2009Q1/2010Q2/2010Q3/2010Q4/2010Q1/2011Q2/2011Q3/2011Q4/2011Q1/2012Q2/2012Q3/2012Q4/2012Q1/2013Q2/2013Q3/2013Q4/2013Q1/2014Q2/2014Q3/2014Q4/2014Q1/2015Q2/2015Q3/2015Q4/2015Q1/2016

Der Ausblick für das aktuelle Quartal ist verhalten, die Börse sieht das gar nicht gern und schickt die Aktie nachbörslich leicht in die roten Zahlen. Der Umsatz soll bei 1,01 Milliarden US-Dollar liegen, plus oder minus zwei Prozent, an der Börse wurden mindestens gleichbleibende, wenn nicht gar bessere Umsatzvorhersagen erwartet. Auf die Schließung von Icera werden primär für das gesamte aktuelle Geschäftsjahr 2016 Abschreibungen in Höhe von bis zu 125 Millionen US-Dollar erwartet. Zudem gab Nvidia bekannt, dass in den kommenden drei Monaten der Spatenstich für das neue Hauptquartier in Santa Clara erfolgen soll. Dieses wird insgesamt bis zu 380 Millionen US-Dollar kosten.