Container: Open Container Project in Gründung

Ferdinand Thommes
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Container: Open Container Project in Gründung
Bild: Håkan Dahlström | CC BY 2.0

Einige große Unternehmen im Bereich Cloud-Computing, die stark auf Container setzen, gründen mit Docker und CoreOS das Open Container Project (OCP). Das wurde auf der gerade stattfindenden DockerCon in San Francisco bekannt gegeben.

Die Pressemitteilung listet neben Docker und CoreOS die Unternehmen Amazon Web Services, Apcera, Cisco, EMC, Fujitsu Limited, Goldman Sachs, Google, HP, Huawei, IBM, Intel, Joyent, Mesosphere, Microsoft, Pivotal, Rancher Labs, Red Hat und VMware als Mitstreiter im Unterfangen, ein offenes Container-Format zu standardisieren. Das Projekt fand seinen Platz unter dem Schirm der Linux Foundation.

Das Konsortium aus Branchenriesen, die in ihren Unternehmen massiv Container einsetzen. möchte mit dieser Non-Profit-Initiative Industriestandards und Spezifikationen ohne Einflussnahme einzelner Unternehmen festlegen. Damit soll das derzeit sehr hohe Entwicklungsniveau und der Neuerungsfaktor weiter befeuert werden, ohne dass Anwender und Entwickler einen Vendor-lock-in oder eine zu starke Fragmentierung des Marktes fürchten müssen.

Dazu stellt Docker Inc. als Unterbau den Code für sein Container-Format samt Runtime und Spezifikation zur Verfügung. CoreOS und die Initiative um die im Dezember gegründete App Container Spec appc, angeführt von Mitinitiator CoreOS, wird ebenfalls mit Rat und Tat zur Seite stehen. Dazu sagte Docker CEO Ben Golub bei der öffentlichen Vorstellung:

There's been a lot of activity around Docker and the container space in general, and we and others in the industry feel it's time to define the box a bit more precisely so that we stop arguing about the shape of the box - and where the hooks and holes go - and can start focusing on innovating at higher levels

OCP soll offen nach dem Open-Source-Modell geführt werden. Eine erste Spezifikation, die von zwei unabhängigen Entwicklern unter Mithilfe von Docker, Red Hat und Google erarbeitet wird, soll in etwa drei Wochen vorliegen. Für die Kommandozeile gibt es erste Werkzeuge zur Handhabung von Containern bereits auf GitHub.

Laut Docker arbeiten bereits mehr als drei Millionen Entwickler mit Docker. Sie haben rund 140.000 Docker-basierte Apps erstellt, die bereits mehr als 500 Millionen mal heruntergeladen wurden. Eine erste Fragmentierung der Container-Szene hatte es bereits im Dezember 2014 gegeben, als CoreOS CEO Alex Polvi die Zukunftstauglichkeit und Sicherheit der Docker-Plattform werbewirksam in Frage stellte und mit Rocket eine eigene Runtime vorstellte.