Fury X gegen GTX 980 Ti: CrossFire und SLI in Ultra HD und „12K“ im Vergleich

Wolfgang Andermahr
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Fury X gegen GTX 980 Ti: CrossFire und SLI in Ultra HD und „12K“ im Vergleich

Einleitung

Nvidia GeForce GTX Titan X, GeForce GTX 980 Ti und AMD Radeon R9 Fury X sind die ersten Grafikkarten, die auch aktuelle Spiele in Ultra HD bei 3.840 × 2.160 Pixeln schnell genug berechnen können, ohne dass grundsätzlich Einschnitte in der Darstellungsqualität hingenommen werden müssten. Mit einem minimalen Qualitätsverlust lässt es sich in der Regel auch in den anspruchsvollsten Titeln flüssig in „4K“ spielen. Mit einem CrossFire- oder SLI-System sollte diese verbleibende Einschränkung ebenfalls fallen. Aber geht auch noch viel mehr?

AMD Eyefinity und Nvidia Surround, Technologien zum Einsatz von drei Monitoren gleichzeitig, unterstützen Ultra HD. Mit drei entsprechend hochauflösenden Monitoren steigt nicht nur die Auflösung auf 11.520 × 2.160 Pixeln sondern auch das Blickfeld, auch mehr Objekte müssen berechnet werden. Aber ist die dreifache Ultra-HD-Auflösung mit einem CrossFire- oder SLI-System wirklich schon als alltagstauglich zu bezeichnen?

Nach Schwierigkeiten zur Markteinführung hat ComputerBase erneut zwei Radeon R9 Fury X im CrossFire-Verbund gegen zwei GeForce GTX 980 Ti von Nvidia antreten lassen – in Ultra HD und in „12K“, zumindest was die Horizontale anbelangt. Die beiden Grafikkarten mit Fiji-GPU sowie die drei Monitore vom Typ Samsung U28E590D wurden der Redaktion vom PC-Hersteller MIFcom zur Verfügung stellt. Der Systemintegrator selbst vertreibt das aktuelle CrossFire-Gespann im konfigurierbaren Komplettsystem „Allspark“, das sich zum Ziel gesetzt hat, maximale Leistung auf kleinem Raum unterzubringen.

Der Allspark-PC von MIFcom mit 2 x R9 Fury X

Der „Allspark“ ist nur einer von sechs Rechnern des Händlers mit Radeon R9 Fury X, aber der einzige mit zwei Grafikkarten. Die beiden 3D-Beschleuniger vom Hersteller Sapphire sind wie die restlichen Komponenten in einem Corsair Obsidian 350D untergebracht.

MIFcom Allspark Xtreme Gaming PC

Ohne Anpassungen und ohne Betriebssystem kostet der MIFcom Allspark 3.699 Euro. Auf Wunsch können einzelne Komponenten wie Speicher und SSD angepasst werden. Der Einbau einer klassischen Festplatte ist dagegen nicht möglich, denn Käfige für 3,5-Zoll-HDDs gibt es keine mehr.

MIFcom Allspark Core i7-4790K - R9 Fury X CrossFire
CPU: Intel Core i7-4790K „Devil's Canyon“
Mainboard: MSI Z97M Gaming, Sockel LGA 1150, Intel Z97-Chipsatz
CPU-Kühler: Corsair Cooling Hydro H100i GTX, Komplett-Wasserkühlung , 240er
Speicher: 16.384 MB DDR3-RAM (2 × 8 GByte), 2.133 MHz, Corsair Vengeance Pro
Grafikkarten: 2 × Radeon R9 Fury X, 4.096 MB HDM
Massenspeicher: 512 GB M.2-SSD, Samsung SM951
Netzteil: Corsair AX1200i Professional Series Platinum, 1.200 Watt
Gehäuse: Corsair Obsidian 350D
Garantie: 3 Jahre, Pick-up-&-Return (DE, AU),
erweiterbar auf 5 Jahre für 99 Euro

Die zwei 120er-Radiatoren der Grafikkarten finden im kompakten Gehäuse dort ihren Platz, wo normalerweise die HDD-Käfige sitzen: An die Vorderseite. Um die Gehäusebelüftung dabei nicht durcheinander zu bringen, hat MIFcom die Lüfter der Grafikkarten-Radiatoren gedreht: Sie saugen – dann erwärmte – Luft durch die Radiatoren in das Gehäuse hinein. Die Lüfter des CPU-Kühler-Radiators im Deckel sowie der 120-mm-Lüfter an der Rückwand pusten die Luft aus dem System hinaus.

Unter Windows ist die Kühlung des Systems als leise zu bezeichnen, wenn der CPU-Kühler per Software von „Performance“ auf „Quiet“ gestellt wurde. Der Verbrauch des Systems liegt hier bei 69 Watt. Unter Last wird der Rechner dann laut, denn die Lüfter des CPU-Radiators drehen ordentlich auf. Darauf weist MIFcom auch bei der Konfiguration des Rechners hin, inklusive der Information, dass es leisere AiO-Wasserkühlungen gibt – angeboten werden sie vom PC-Hersteller aber nicht.

Die zwei Lüfter der Grafikkartenradiatoren sind dagegen unhörbar. Der Wechsel auf zwei ansaugende Lüfter funktioniert gut. Die beiden Grafikkarten werden nicht wärmer als 60 Grad Celsius und die Lüfter bleiben bei rund 1.000 Umdrehungen pro Minute. Der Verbrauch liegt bei 664 Watt, etwas weniger, als das Testsystem von ComputerBase mit zwei Grafikkarten dieses Typs verbraucht.

Ein Problem gibt es aber doch, es betrifft erneut nicht die Lüfter sondern die Wasserpumpe der Radeon R9 Fury X: Jede einzelne der beiden verbauten weist das bekannte Fiepen der Pumpe auf, im Duett fiept das System unangenehm. MIFcom verspricht Besserung mit einer zweite, noch nicht eingetroffene Charge von AMD. Bis dahin will der Systemhersteller nur diejenigen Exemplare einsetzen, die „wenig Fiepen“. Beim Testsystem habe die Zeit zum Selektieren allerdings gefehlt, erklärt der Händler.