Kommentar: Spielen auf Linux – warum eigentlich nicht?

Jan-Frederik Timm
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Kommentar: Spielen auf Linux – warum eigentlich nicht?
Jan-Frederik Timm

Kommentar

Valves Zukunftspläne setzen auf Linux. Bei PC-Spielern stößt das schnell auf Hohn und Spott. Auf Windows wird schließlich seit jeher gespielt und Linux taugt nichts. Na und?

Bei der aktuellen Diskussion um den Datenschutz und die über Jahre andauernden Nachteile des Monopols auch für Spieler sollten Spiele unter Linux eine echte Alternative sein. Zünden will der Gedanke bei der Mehrheit aber nicht. Ich halte das für falsch.

Es gibt handfeste Argumente, Linux auch abseits der Datenschutzbedenken als Spieleplattform herbei zu sehnen. Jahre hat es gedauert, bis Microsoft mit DirectX 12 eine Handbremse der Spieleplattform Nummer 1 gelöst hat. Je offensichtlicher das Problem wurde, desto lauter hat sich die Spielergemeinde darüber beschwert. Aber wenn Valve mit SteamOS und viel Engagement für Vulkan Fakten schaffen will, ist das schnell wieder vergessen. Microsoft kümmert sich jetzt ja schließlich auch. Warum also wechseln?

Natürlich ist die Auswahl an Spielen unter Linux für viele Spieler aktuell noch eine Katastrophe, die Leistung nur in Einzelfällen ebenbürtig. Jetzt zu wechseln, ist selten eine Option. Dem Thema Spielen unter Linux wäre für die zukünftige Entwicklung aber schon allein dadurch geholfen, dass mehr Spieler den Zielzustand als willkommene Alternative und weniger Spieler den aktuellen Status quo als untragbaren Fehler betrachten würden. Es geht nicht um heute, es geht um die Zukunft.

Genauso wie es dieselben Spiele mit derselben Qualität unter iOS und Android gibt, sollten Spiele in Zukunft auch auf dem PC zum selben Zeitpunkt ohne Nachteil auf mehreren Betriebssystemen erscheinen. PC-Spiele als Entscheidungskriterium für oder gegen ein Betriebssystem gehören abgeschafft. Und in diesem Fall reicht Umdenken um den Wechsel voranzutreiben.

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