Ubuntu Touch: Alle Linux-Anwendungen auf dem Smartphone ausführbar

Ferdinand Thommes
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Ubuntu Touch: Alle Linux-Anwendungen auf dem Smartphone ausführbar

Ubuntu Touch soll künftig in der Lage sein, alle Linux-Anwendungen auszuführen. Dafür müssen sie lediglich als Snap vorliegen. Ubuntus Ziel der Konvergenz wird dadurch deutlich aufgewertet, da es keine Einschränkung auf typische Smartphone-Apps mehr gibt.

Auf Google Plus hat Canonical-Mitarbeiter Michael Hall einen Teaser eingestellt, der ein Nexus 4 mit Ubuntu Touch sowie Firefox und GIMP zeigt. Das Besondere daran ist, dass es sich nicht um angepasste Smartphone-Apps handelt, sondern um reguläre Desktop-Applikationen. Der Einwand, dass dies auf dem Smartphone wenig Sinn mache, geht an dem dahinterliegenden Gedanken vorbei, denn die Programme machen erst Sinn, wenn das Smartphone im Dock an einen Monitor angeschlossen ist.

Dann jedoch sind die nativen Desktop-Anwendungen sinnvoller als ihre Smartphone-Pendants, ganz abgesehen davon, dass niemals alle Programme, die es für den Desktop gibt, für die mobile Plattform angepasst werden. Die technische Umsetzung dieser Entwicklung steht noch sehr am Anfang, bekannt ist jedoch, dass Unity 8 und Xmir als Grundlage dienen.

Firefox und GIMP auf Nexus 4
Firefox und GIMP auf Nexus 4 (Bild: Michael Hall)

Hall macht darauf aufmerksam, dass hier noch viel Arbeit zu tun ist. Theoretisch könnten die nativen Linux-Apps auch sinnvoll auf dem Smartphone oder auf Tablets mit Ubuntu Touch lauffähig sein – vorausgesetzt jemand würde sich die Arbeit machen, diese in ein Format ähnlich Microsofts Universal Apps umzuwandeln. Das wird aber nicht Aufgabe der Canonical-Entwickler sein.

Die sind in diesen Tagen mit Aktualisierungen der Ubuntu-Touch-Plattform ausgelastet. So soll am 19. Oktober OTA-7 ausgerollt werden. Derzeit gibt es allerdings noch einige Fehler, deren kritischster gerade behoben wurde. Zudem arbeiten die Entwickler bereits mit Hochdruck an OTA-8, das für den 18. November geplant ist.

In diesem Zusammenhang sei noch darauf hingewiesen, dass wenige Tage nach der Nachricht, dass das Meizu MX4 mit Ubuntu endgültig ausverkauft sei, Meizu den Onlineshop Meizumart geschlossen hat. Damit ist das MX4 mit Flyme als Betriebssystem anscheinend nur noch in nationalen Kanälen in Italien und Russland zu erwerben.