Firefox OS: Quelloffenes Betriebssystem wird eingestampft

Jan Wichmann
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Firefox OS: Quelloffenes Betriebssystem wird eingestampft

Knapp zweieinhalb Jahre nach Vorstellung ist das Ende des alternativen Smartphone-Betriebssystems Firefox OS besiegelt. Mozilla wird das Projekt sowie den Verkauf sämtlicher Geräte einstellen – Gründe für diesen Schritt werden nicht genannt.

Jene Ankündigung erhielt TechCrunch auf dem Entwickler-Event Mozlando in Orlandao, Florida, nach dem bereits Firefox-Softwareentwickler Georg Fritzsche einen entsprechenden Rückzug von Firefox OS aus dem Segment getwittert hat. Im weiteren Verlauf wird auf ein offizielles Statement seitens Mozilla verwiesen. Demnach erläutert Ari Jaaksi, Senior Vice President für vernetzte Geräte, dass man „stolz über die Vorteile sei, die Firefox OS der Webplattform gebracht habe“. Jedoch „waren wir nicht in der Lage, die beste User Experience zu liefern“, erklärte Jaaksi und verwies auf neue Projekte mit Connected Devices, ohne Details zu nennen.

We are proud of the benefits Firefox OS added to the Web platform and will continue to experiment with the user experience across connected devices. We will build everything we do as a genuine open source project, focused on user experience first and build tools to enable the ecosystem to grow.

Firefox OS proved the flexibility of the Web, scaling from low-end smartphones all the way up to HD TVs. However, we weren’t able to offer the best user experience possible and so we will stop offering Firefox OS smartphones through carrier channels.

We’ll share more on our work and new experiments across connected devices soon.

Ari Jaaksi, Senior Vice President of Connected Devices

Firefox OS sowie die ersten Geräte, die zum Mobile World Congress 2013 vorgestellt wurden, sorgten zunächst als „Außenseiter“ der großen Internetorganisation Mozilla für Aufsehen. Abgesehen von kleineren Erfolgen in den Regionen Südamerika und Afrika konnte das mobile Betriebssystem allerdings nicht Fuß fassen. Positive Aspekte wie der zunächst geringe Preisvorteil wurden schnell von der Konkurrenz um Android und Windows Phone unterboten. Auch das Interesse der App-Entwickler hielt sich entgegen der Erwartungen zurück. Gerade letzteres zeigte sich auch im Test, indem das Benutzererlebnis für gespaltene Meinung sorgte.

Das mobile Segment zwar eingestampft, stellt Mozilla jedoch experimentelle Erprobungsphasen des Systems im Bereich der Internet-of-Things-Sparte in Aussicht.