Western Digital: HelioSeal-HDD mit 10 TByte und PMR-Technologie

Parwez Farsan
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Western Digital: HelioSeal-HDD mit 10 TByte und PMR-Technologie
Bild: Western Digital

Western Digital hat mit der HGST Ultrastar He10 die weltweit erste 10-TByte-Festplatte mit PMR-Technologie (Perpendicular Magnetic Recording) vorgestellt. Sie basiert auf der nach He6 und He8 dritten Generation der HelioSeal-Plattform, bei der die Festplatten mit Helium statt Luft gefüllt sind.

Der große Unterschied zu der Anfang Juni vorgestellten HGST Ultrastar Archive Ha10 ist der Einsatz der auch bei den meisten Festplatten gängigen PMR- statt SMR-Technologie (Shingled Magnetic Recording), was Einsatzszenarien mit höherem Leistungsbedarf ermöglicht.

HGST Ultrastar He10
HGST Ultrastar He10 (Bild: Western Digital)

SMR bietet zwar technologiebedingt eine höhere maximale Datendichte, da die einzelnen Datenspuren überlappend geschrieben werden. Erkauft wird dies aber – wiederum bedingt durch die überlappenden Datenspuren – durch einen deutlich komplexeren Schreibvorgang, wenn Daten in nicht leeren Bereichen geschrieben werden. Daher wird SMR vor allem dort eingesetzt, wo große Datenmengen gesichert, aber nicht ständig aktualisiert werden müssen.

Für die Ultrastar He10 verspricht Western Digital gleich mehrere Superlative. Neben der größten Kapazität im Festplatten-Sektor soll das neue Modell auch den niedrigsten Stromverbrauch pro Terabyte Speicherkapazität sowie die höchste Zuverlässigkeit aller auf dem Markt erhältlichen Festplatten bieten. In Zahlen sind dies verglichen mit den größten luftgefüllten Festplatten mit 8 TByte 25 Prozent mehr Speicherkapazität, eine um 56 Prozent geringere Leistungsaufnahme pro Terabyte respektive eine insgesamt 44 Prozent geringere Leistungsaufnahme sowie eine um 25 Prozent auf 2,5 Millionen Stunden gesteigerte MTBF, so Western Digital.

Die hohen Speicherkapazitäten werden durch den Einsatz von Helium als Füllgas für die Festplatten möglich. Da es eine geringere Dichte als Luft hat, werden Turbulenzen im Inneren des Gehäuses deutlich reduziert. Dadurch steigt nicht nur die Präzision und Zuverlässigkeit der Schreib-/Leseköpfe beim Fahren über die Platter, was eine höhere Datendichte ermöglicht. Es können im gleichen Formfaktor (3,5 Zoll bei 26,1 mm Bauhöhe) auch mehr Platter und Schreib-/Leseköpfe verbaut werden als bei luftgefüllten Festplatten. Mit weiterhin sieben Plattern und einer von 664 auf 816 Gbit/in² gesteigerten Datendichte ist das 10-TB-Modell der vorläufige Gipfel der Entwicklung.

HGST Ultrastar He10
Interface SATA 6 Gb/s SAS 12 Gb/s
Formfaktor 3,5 Zoll, 26,1 mm Bauhöhe
Platter 7
Kapazitäten 10 TByte / 8 TByte
Max. Datendichte 816 Gbit/in² ( 10 TByte)
Cache 256 MB
Firmware Dual Safe
Leistung
Rotationsgeschw. 7.200 U/min
durchschn. Latenz 4,16 ms
typ. dauerhafte Transferrate
(Lesen / Schreiben)
237 / 215 MiB/s
249 / 225 MB/s
typ. Seek Time (L. / S.) 8,0 / 8,6 ms
Leistungsaufnahme
Aktiv 6,8 Watt 9,5 Watt
Leerlauf 5,0 Watt 5,8 Watt
MTBF 2,5 Mio. Stunden
AFR 0,35 %
Garantie 5 Jahre (eingeschränkt)

Zudem sinkt durch die geringere Dichte des Heliums auch der Widerstand der rotierenden Platter, wodurch die Leistungsaufnahme und in Folge auch die Wärmeentwicklung sinkt – gerade im Großmaßstab in Rechenzentren eine nicht zu vernachlässigende Größe, da sowohl der Strombedarf der Laufwerke selbst als auch jener für die Kühlung im Vergleich zu herkömmlichen Festplatten deutlich niedriger ausfällt.

Die Kombination aus hoher Speicherdichte, geringem Strombedarf und gesteigerter Zuverlässigkeit soll die vergleichsweise hohen Anschaffungskosten der HelioSeal-Festplatten in der Gesamtrechnung über die Lebensdauer (Total Cost of Ownership) mehr als amortisieren.

In verschiedenen Versionen erhältlich

Um den unterschiedlichen Anforderungen der Kunden gerecht zu werden, bietet Western Digital verschiedene Versionen der mit 10 oder 8 TByte Speicherkapazität erhältlichen Ultrastar He10 an. Erstes Unterscheidungsmerkmal ist dabei das Interface, bei dem der Kunde die Wahl zwischen SATA 6 Gb/s und SAS 12 Gb/s hat. Diese sind wiederum in Varianten mit 4 KB Sektorgröße oder emulierten 512 Byte erhältlich. Zu guter Letzt bestehen Optionen für Instant Secure Erase, Secure Erase, Hardwareverschlüsselung (SED) sowie TCG-Verschlüsselung mit FIPS (nur SAS).

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