Eizo FS2735 und Asus PG279Q im Test: FreeSync und G-Sync waren nie besser

Wolfgang Andermahr (+1)
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Eizo FS2735 und Asus PG279Q im Test: FreeSync und G-Sync waren nie besser

Einleitung

Mit G-Sync von Nvidia hat es angefangen und nach der FreeSync-Vorstellung wurden es immer mehr: Die Rede ist von Monitoren mit einer variablen Refreshrate (VRR), bei der die Bildausgabe der Grafikkarte und des Monitors variabel synchronisiert werden, so dass kein Tearing, also Bildversatz bei der Ausgabe auf dem Monitor, mehr auftritt. Und mittlerweile ist gesichert, dass es sich dabei wohl um die wichtigste Monitorneuerung für Spieler seit Langem handelt. Denn das Spielgefühl kann dadurch deutlich verbessert werden.

Derzeit gibt es aber noch die große Hürde, dass man sich beim Kauf eines entsprechenden Monitors an einen Grafikkartenhersteller bindet. Denn wer einen G-Sync-Monitor kauft, kann diesen (mit G-Sync) nur an einer Nvidia-Grafikkarte betreiben, und wenn es ein FreeSync-Display wird, nur an einem AMD-Beschleuniger – für den Spieler eine schlechte Situation.

Umso wichtiger ist es, genau im Blick zu haben, was die beiden Technologien aktuell können. Da sich seit dem letzten direkten Vergleich sowohl bei den VRR-Technologien als auch bei den Monitoren einiges getan hat, schaut sich ComputerBase FreeSync und G-Sync noch mal genauer an. Als Vergleich dienen zwei sehr ähnliche Monitore: Der Asus ROG Swift PG279Q mit G-Sync und der brandneue Eizo Foris FS2735 mit FreeSync, die sich beide explizit an Enthusiasten richten. Auch wenn der Vergleich der VRR-Technologien im Vordergrund steht, muss der Eizo auch in anderen Disziplinen der Bildqualität beweisen, ob dieser den sehr hohen Kaufpreis von über 1.000 Euro wert ist.

Eizo FS2735 und Asus PG279Q im Vergleich

Der Eizo FS2735 ist seit Anfang 2016 im Handel und bislang kaum im Preis gefallen, den der Hersteller mit 1.099 Euro deutlich über anderen FreeSync- und G-Sync-Monitoren ansetzt. Händler listen den Monitor derzeit ab rund 1.065 Euro. Der Asus PG279Q kostet im Handel derzeit ab rund 835 Euro.

Die technischen Daten beider Monitore sind abseits der FreeSync- beziehungsweise G-Sync-Unterstützung nahezu identisch. Sowohl der Foris FS2735 als auch der PG279Q verfügen über ein IPS-Panel mit einer Bilddiagonalen von 27 Zoll bei einer Auflösung von 2.560 × 1.440 Pixeln. Während der FS2735 eine maximale Refreshrate von 144 Hertz und FreeSync bietet, trumpft der PG279Q sogar mit bis zu 165 Hertz auf und unterstützt G-Sync.

Eizo Foris FS2735 Asus PG279Q
LCD-Panel IPS (matt)
Backlight LED
Diagonale 27 Zoll (68,5 cm)
Auflösung 2.560 × 1.440 (144 Hz) 2.560 × 1.440 (165 Hz)
Seitenverhältnis 16:9
Kontrast (statisch) 1.000:1
Helligkeit max. 350 cd/m²
Farbtiefe 16,7 Mio. Farben (8 Bit pro Kanal)
Blickwinkel (horizontal/vertikal) 178°/178°
Reaktionszeit 4,0 ms (Grau zu Grau)
Videoeingänge 2 × HDMI, DVI-D, DisplayPort 1.2 1 × HDMI 1.4, DisplayPort 1.2
Audio Lautsprecher (2 × 1,0 W), Line-out, Kopfhörerausgang Lautsprecher (2 × 2,0 W), Kopfhörerausgang
Ergonomie höhenverstellbar (115 mm), neigbar (-5°, + 35°), drehbar,
Pivot
höhenverstellbar (120 mm), neigbar (-5°, +20°), drehbar
Leistungsaufnahme Betrieb: 33 W (typ.) / 87 W (max.), Stand-by: 0,5 W Betrieb: k.A (typ.) / 90 W (max.), Stand-by: 0,5 W
Sonstiges AMD FreeSync, Bluetooth, USB-3.0-Hub (2 Ports), Helligkeitssensor, VESA-Halterung (100 mm), 5 Jahre Vor-Ort-Austauschservice Nvidia G-Sync, USB-3.0-Hub (2 Ports), VESA-Halterung (100 mm), 3 Jahre Garantie

Eizo unterstützt FreeSync von 35 bis 144 Hertz

Eine Besonderheit des Foris FS2735 ist, dass die FreeSync-Technologie von AMD von 35 bis 144 Hertz in zwei Intervallen – 35 bis 90 Hz und 56 bis 144 Hz – unterstützt wird, worauf auf den folgenden Seiten noch einmal genauer eingegangen wird. Beim Asus PG279Q ist eine solche Einteilung dank G-Sync nicht erforderlich. Der PG279Q verfügt wie die meisten anderen G-Sync-Monitore auch über ein externes Netzteil, während dies beim FS2735 von Eizo integriert wurde.

Eizo Foris FS2735

Weitere Unterschiede offenbaren die Monitore bei den Anschlüssen. Während der FS2735 über zwei HDMI- sowie je einen DVI-D- und DisplayPort-1.2-Anschluss verfügt, verzichtet Asus beim PG279Q gänzlich auf DVI und stattet den Monitor mit je einem HDMI-Anschluss und DisplayPort aus. Bei der Audiowiedergabe bietet Asus auf dem Papier mit Lautsprechern mit 2 × 2,0 Watt mehr als Eizo, der die Lautsprecher mit 2 × 1,0 Watt angibt.

Die automatische Helligkeitsanpassung von dunklen Szenen, die Eizo unter dem Namen Smart Insight seit 2012 bei Monitoren einsetzt, kommt beim FS2735 als Smart Insight Demolition in einer neuen Variante daher. Dunkle Spielszenen werden zur besseren Sichtbarkeit von Objekten und Gegnern auf Pixelebene aufgehellt und zu helle Spielszenen abgedunkelt. Um den Spieler von diesem Modus zu überzeugen und einen direkten Vergleich zu ermöglichen, bietet der Monitor einen Demomodus, in dem auf der linken Monitorhälfte Smart Insight Demolition ausgeschaltet und auf der rechten eingeschaltet ist. Die maximale Helligkeit der Monitore geben beide Hersteller mit 350 cd/m² an, was im Folgenden zu überprüfen ist.

Asus PG279Q

Darüber hinaus verfügt der FS2735 über einen Helligkeitssensor, über den das Bild automatisch auch an das Umgebungslicht angepasst wird. Der Sensor hierfür ist in der rechten unteren Ecke des Monitors platziert. Über das On-Screen-Menü (OSD) des Monitors kann die automatische Helligkeitsregulierung ausgeschaltet werden. Der PG279Q von Asus verfügt hingegen nicht über einen Helligkeitssensor, so dass keine automatische Helligkeitsanpassung des Bildes vorgenommen wird.

Monitor-Profile per Smartphone teilen

Als weiteres Feature verfügt der FS2735 über eine Cloud-Tauschbörse namens G-Ignition, mit der der Anwender optimierte Bildschirmprofile mit anderen Nutzern über die Cloud austauschen kann. Über G-Ignition Mobile können zudem Einstellungen am Bildschirm vom Smartphone aus vorgenommen und der Bildschirm ein- und ausgeschaltet werden. Zur Kopplung mit dem Smartphone verfügt der Monitor deshalb über Bluetooth. Sofern ein Smartphone mit dem Foris FS2735 verbunden ist, kann sich der Benutzer zudem Anrufe und Benachrichtigungen vom Mobilgerät auch auf dem Bildschirm anzeigen lassen, etwa um während des Spielens keine Anrufe oder Nachrichten zu verpassen. Im Test funktionierte die Verbindung zwischen Monitor und Smartphone problemlos, wobei immer wieder kurze Wartezeiten für die Synchronisation der Einstellungen in Kauf genommen werden müssen.

Eizo G-Ignition App

Bluetooth und eine Steuerung über ein Smartphone bietet Asus nicht. Dafür hat der Hersteller dem Gaming-Monitor zielgruppenspezifische Overlays mit auf den Weg gegeben. So kann der Spieler sich ein Fadenkreuz, eine Stoppuhr und einen FPS-Zähler einblenden lassen, die das Spielgeschehen überlagern.

Die Knöpfe und der Stick zur Steuerung des On-Screen-Menüs (OSD) sowie der Ein-/Ausschalter befinden sich beim Eizo FS2735 an der unteren Rückseite des Monitors und müssen deshalb von vorne erfühlt werden – da jegliche Beschriftung fehlt, verwechselt man anfänglich deshalb immer wieder den Ein-/Ausschalter mit dem Steuerungsstick für die Navigation und schaltet den Monitor ungewollt aus. Mitunter ist deshalb tatsächlich die Änderung der Einstellungen über das Smartphone und die G-Ignition-App der bequemere Weg. Auch beim PG279Q von Asus befinden sich die Knöpfe zur Steuerung des OSDs an der Rückseite des Monitors, kleine Symbole auf dem Monitorrahmen verdeutlichen allerdings auch von vorne, an welcher Stelle sich welche Taste verbirgt, was die Bedienung vereinfacht.

Während Eizo auf den Monitor eine Garantie von fünf Jahren inklusive Vor-Ort-Austauschservice gewährt, ist diese bei Asus auf drei Jahre beschränkt.

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Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.