Patriot Ignite SSD im Test: 960 Gigabyte in Benchmarks schneller als in der Praxis

Update Michael Günsch
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Patriot Ignite SSD im Test: 960 Gigabyte in Benchmarks schneller als in der Praxis

Die Patriot Ignite SSD

Lange Zeit war es ruhig um SSDs des US-Herstellers Patriot Memory. Mit den Serien Blast, Blaze, Ignite und Torch feierte das Unternehmen in diesem Jahr jedoch ein Comeback. Die Ignite-Serie stellt dabei die Speerspitze in Patriots aktuellem Portfolio dar. Der Hersteller bezeichnet die Ignite SSD selbst als „eines der schnellsten Laufwerke“ am Markt und bewirbt sie mit hohen Transferraten.

Technik im Überblick

Die Patriot Ignite SSD kommt im gewohnten 2,5-Zoll-Gehäuse mit SATA-Anschluss daher und besitzt eine Bauhöhe von sieben Millimetern, womit sie auch in schlanken Notebooks Platz findet. Die Serie steigt direkt bei 240 Gigabyte Kapazität ein; ein 120-GB-Modell gibt es nicht. Für den Test stellte der Hersteller das Flaggschiff mit 960 Gigabyte zur Verfügung.

120 GB 240 GB 480 GB 960 GB
Patriot Ignite SSD

Nach dem Öffnen des schraubenlosen Aluminium-Gehäuses kommt eine Platine zum Vorschein, deren Länge etwa Dreiviertel der Gehäuseschale entspricht. Dies ist heutzutage nicht ungewöhnlich und wird beispielsweise auch von Marktführer Samsung bei der 850 Evo praktiziert. Da immer mehr Speicher in einem Package unterkommt, sind auch für hohe Kapazitäten so wenig Chip-Gehäuse nötig, dass diese problemlos auf einer Platine mit reduzierter Größe Platz finden.

Patriot Ignite SSD 960 GB im Test

Bei der Patriot Ignite 960 GB sind acht NAND-Packages verbaut, von denen vier auf der Oberseite und vier auf der Unterseite verlötet sind. Den Speicherbausteinen fehlt ein Herstellerlogo, doch verrät die Beschriftung, dass es sich um MLC-NAND-Flash aus Microns 16-nm-Generation handelt. Jedes Package besitzt acht 128-Gigabit-Dies.

Patriot Ignite 960 GB
Controller Phison S10 (PS3110-S10)
8 Kanäle
Cache 2 × 512 MB (DDR3L-1600 Nanya)
NAND-Packages 8 × IP8AG5SAPH
NAND-Dies/Package 8 × 128 Gbit (Micron 2-Bit-MLC 16 nm)
Schnittstelle SATA 3 (6 Gb/s)

Der Controller ist ein Neuling im Testparcours von ComputerBase. Es handelt sich um das Modell PS3110-S10 vom Hersteller Phison, das häufig schlicht Phison S10 genannt wird. Der SSD-Controller besitzt vier Kerne, von denen drei allein für die Speicherverwaltung zuständig sind. Phison verspricht, dass dadurch auch bei hohem Füllstand eine beständige Leistung erreicht wird. Zur Kommunikation mit dem NAND-Flash – der S10 unterstützt sowohl MLC- als auch TLC-Flash – stehen acht Speicherkanäle zur Verfügung. Als Zwischenspeicher stellt Patriot dem Controller zwei DRAM-Chips von Nanya mit je 512 MByte zur Seite.

Patriot Ignite SSD 960 GB im Test

Zum Schutz der Datenintegrität verfügt der Controller über eine End-to-End Data Path Protection, die Fehler bei der Übertragung von Daten zwischen Controller, DRAM und NAND-Flash mittels CRC und ECC erkennt und behebt. Eine Technik, die Phison SmartECC nennt, soll beschädigte Pages wiederherstellen, wenn ECC versagt.

Der Phison S10 unterstützt laut Datenblatt eine Datenverschlüsselung nach dem Standard AES, jedoch wird diese Funktion oftmals nicht genutzt, was auch bei der Patriot Ignite der Fall ist.

Der erste Test: HD Tach

Bei der initialen Überprüfung mit HD Tach zeigt sich eine konstant hohe Schreibrate. Anzeichen für einen SLC-Cache gibt es keine.

HD Tach: Patriot Ignite 960 GB
HD Tach: Patriot Ignite 960 GB
25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.