Rise of the Tomb Raider Benchmarks: Beeindruckende Grafik mit hohen Anforderungen

Update 2 Wolfgang Andermahr
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Rise of the Tomb Raider Benchmarks: Beeindruckende Grafik mit hohen Anforderungen

Rise of the Tomb Raider – die Technik

Nach einem rund zweieinhalb Monate langen exklusiven Auftritt auf der Xbox One hat es Rise of the Tomb Raider nun auch auf den PC geschafft. Spielerisch ist das neue Lara-Croft-Abenteuer gut gelungen. Auch wenn die Grafik für Xbox-One-Verhältnisse gut aussieht, ist auf dem PC noch deutlich mehr möglich, wie Crystal Dynamics beziehungsweise das für die PC-Umsetzung zuständige Entwicklerteam Nixxes erfolgreich unter Beweis stellt.

So weist die PC-Version der hauseigenen Foundation-Engine zum Beispiel höher aufgelöste Texturen, bessere Schatten, eine hübschere Umgebungsverdeckung und noch einige weitere Verbesserungen gegenüber der Konsolenversion auf. In Verbindung mit der sonstigen Technik wie zum Beispiel AMDs TressFX-Haartechnologie, die von Square Enix für die eigenen Anforderungen angepasst wurde und unter der Bezeichnung Purehair vermarktet wird, hinterlässt die Grafik einen sehr stimmigen Eindruck. Oder anders gesagt: Rise of the Tomb Raider ist eines der schönsten aktuell erhältlichen PC-Spiele. Daran ändern auch einige Ecken und Kanten nichts.

ComputerBase testet Rise of the Tomb Raider im Folgenden mit zahlreiche Grafikkarten und wirft einen Blick auf die neue Haartechnologie, auf Nvidias HBAO+ und noch einiges mehr.

AMD TressFX (Purehair) sorgt für schöne Haare

Nach The Witcher 3 mit Nvidias HairWorks setzt Rise of the Tomb Raider wie auch der erste Teil auf AMDs Konkurrenztechnologie TressFX. Im Spiel taucht die von AMD vergebene Bezeichnung nicht auf, stattdessen findet sich die Funktion dort unter „Purehair“ wieder. Aus gutem Grund: Crystal Dynamics hat TressFX nach den eigenen Wünschen angepasst, sprich modifiziert.

Ob TressFX 2.0 oder TressFX 3.0 als Basis dient, ist derzeit nicht klar. Wahrscheinlich handelt es sich um ein angepasstes TressFX 2.0, da angeblich Deus Ex: Mankind Divided das erste Spiel mit (einem erneut angepassten) TressFX 3.0 sein soll. Um welche Versionsnummer es sich schlussendlich auch handelt, bereits der erste Blick verrät, dass Purehair in Rise of the Tomb Raider in jeglicher Hinsicht schöner ist als das originale TressFX in dem nicht ganz drei Jahre alten Vorgänger Tomb Raider.

Spannender ist der Vergleich mit Nvidias HairWorks-Technologie in The Witcher 3. Beide Technologien haben schlussendlich ihre Vor- und Nachteile, wobei Purehair insgesamt mehr zu gefallen weiß – und damit hat Lara Croft die schönsten Haare, die es je in einem Spiel gegeben hat. Aber auch die Umsetzung in The Witcher 3 hat ihre Vorteile. Beim Hexer Geralt werden zum Beispiel deutlich mehr Haarsträhnen berechnet als bei Lara Croft. Darüber hinaus reagiert HairWorks mehr auf Wind.

Der Wind ist zugleich aber auch ein großer Nachteil. Denn die Haare scheinen bei HairWorks deshalb gerne ein Eigenleben zu führen. So passiert es zum Beispiel nicht selten, dass die halbe Haarpracht des Hexers in der Spielfigur selbst verschwindet – vor allem beim Reiten – oder ohne erkennbares Muster zwischen ruhig anliegend und wild umherfliegend wechselt. Absonderlich ist zudem das Verhalten in geschlossenen Gebäuden, in denen es häufig so aussieht, als würde ein kleiner Sturm durch ein geschlossenes Zimmer und Geralts Haare rauschen. Purehair in Rise of the Tomb Raider ist zwar auch nicht ganz fehlerfrei (einzelne Haarsträhnen verschwinden ab und zu im Charakter), es hat nach mehreren Stunden Spielzeit jedoch keine derart auffälligen Aussetzer gezeigt. Was HairWorks voraus hat, ist die Nutzung bei mehr als nur dem Hauptdarsteller. Dies folgt für TressFX zum ersten Mal in Deus Ex: Mankind Divided.

Purehair gibt es in zwei verschiedenen Qualitätsstufen. Wer nicht die volle Qualität möchte, kann sich mit einer geringeren Anzahl an Haarsträhnen zufrieden geben. Das fällt jedoch deutlich auf, sodass man die Funktion umgehen sollte. Noch mehr gilt das für die normale Haardarstellung ohne Purehair. Der optische Eindruck leidet dann deutlich.

Rise of the Tomb Raider – Purehair
  • Testszene „Mountain Peak“ – R9 Fury X:
    • aus
      100,0 %
    • PureHair ein (normal)
      97,1 %
    • PureHair ein (sehr hoch)
      96,8 %
  • Testszene „Mountain Peak“ – GTX 980 Ti:
    • aus
      100,0 %
    • PureHair ein (normal)
      95,7 %
    • PureHair ein (sehr hoch)
      94,6 %
  • Testszene „Soviet Installation“ – R9 Fury X:
    • aus
      100,0 %
    • PureHair ein (normal)
      94,7 %
    • PureHair ein (sehr hoch)
      92,1 %
  • Testszene „Soviet Installation“ – GTX 980 Ti:
    • aus
      100,0 %
    • PureHair ein (normal)
      96,4 %
    • PureHair ein (sehr hoch)
      90,4 %
Einheit: Prozent

AMDs erste TressFX-Iteration im ersten Tomb Raider hat teils sehr viel Performance benötigt – wie auch HairWorks in The Witcher 3. Auch Purehair in Rise of the Tomb Raider benötigt GPU-Performance, doch sind die Leistungseinbußen geringer als in den zwei anderen Spielen. Vor allem AMDs GCN-GPUs kommen – mit der AMD-Technik – sehr gut zurecht. In der ersten Testszene (Haare zumeist durch Mütze verdeckt) kostet Purehair auf der Radeon R9 Fury X nur drei Prozent Performance, bei der zweiten (Haare vollständig zu sehen) ist es mit acht Prozent bei der maximalen Einstellung schon etwas mehr. Die niedrigere Purehair-Qualitätsstufe läuft drei Prozent schneller als die schönste.

Die GeForce GTX 980 Ti leidet unter Purehair hingegen etwas mehr, ohne dass die Unterschiede groß sind. Bei der ersten Szene verliert die Nvidia-Grafikkarte fünf Prozent Performance (vier Prozent bei geringerer Qualität) bei der zweiten sind es zehn Prozent (vier Prozent bei geringerer Qualität).

Auch wenn sich durch Purehair die FPS-Rate um knapp zehn Prozent verringert, sollte auf das Feature nicht verzichtet werden. Die Atmosphäre von Rise of the Tomb Raider profitiert davon deutlich.

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