MWC 2016

Android 6: Samsung und LG verzichten auf Adoptable Storage

Tobias Reuter
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Android 6: Samsung und LG verzichten auf Adoptable Storage

Nutzer der Smartphone-Flaggschiffe Samsung Galaxy S7 (edge) und LG G5 müssen auf eine Android-6-Funktion verzichten: Es wird nicht möglich sein, den internen Gerätespeicher mit microSD-Karten zusammenzulegen. Als Grund nennt Samsung Problemvorbeugung und den Wegfall der Möglichkeit, SD-Karten auf anderen Geräten zu verwenden.

Nach ersten Tests der auf dem Mobile World Congress 2016 präsentierten Flaggschiffe von Samsung und LG wurde festgestellt, dass die eigentlich in Android 6 Marshmallow integrierte Adoptable-Storage-Funktion für microSD-Karten nicht verfügbar ist. Samsung hat inzwischen offiziell bestätigt, bewusst auf die Option zu verzichten: „Wir sind davon überzeugt, dass unsere Nutzer microSD-Karten dazu verwenden, Daten wie Videos und Fotos zwischen Smartphones und anderen Geräten auszutauschen.“ Eine microSD-Karte ist für andere Geräte nicht mehr lesbar, nachdem Android diese für Adoptable-Storage formatiert hat. Auch die Formatierung an sich stellt laut Samsung ein Problem dar, da Nutzer dadurch Daten, welche noch auf der Karte gespeichert sind, unbeabsichtigt verlieren könnten. „Wir denken, dass unser Modell mehr der Erwartungshaltung der Nutzer entspricht, wie sich microSD-Karten verhalten sollen“, so Samsung.

Samsung sieht Adoptable Storage zudem vorwiegend als Funktion für preisgünstige Geräte in aufstrebenden Märkten, in denen Geräte mit lediglich vier bis acht Gigabyte Speicherkapazität weit verbreitet sind. LG hat sich zum Wegfall der Adoptable-Storage-Option beim hauseigenen Flaggschiff-Smartphone G5 noch nicht geäußert.

Android 6 Marshmallow bietet außer umfangreichen Einstellungen bezüglich App-Berechtigungen und anderer neuer Funktionen auch die Option, microSD-Karten nicht mehr nur als zusätzliches Speichermedium ähnlich eines USB-Sticks zu verwenden. In Android 6 hat der Anwender ebenso die Möglichkeit, den internen Smartphone-Speicher mit dem Speicherplatz der eingelegten microSD-Karte zusammenzufügen (Adoptable Storage). Dadurch ist die microSD-Karte nicht mehr nur für Medien wie Fotos und Videos verwendbar, sondern auch für App-Installationen. Beispielsweise kann bei einem Android-Smartphone mit 16 GB Speicher und einer microSD-Karte mit 32 GB dadurch der für Apps nutzbare Gesamtspeicher auf 48 GB anwachsen.

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