Atelco Computer: K&M übernimmt 8 Filialen, der Rest wird geschlossen

Parwez Farsan
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Atelco Computer: K&M übernimmt 8 Filialen, der Rest wird geschlossen
Bild: Atelco

Das Insolvenzverfahren des Online- und Filial-Händlers Atelco Computer steht vor dem Ende. Wie ComputerBase aus Mitarbeiterkreisen erfahren hat, wurde Teilen der Belegschaft am gestrigen Mittwoch unvermittelt die Freistellung angekündigt. Ein Teil der Filialen wird von K&M übernommen, der Rest abgewickelt.

K&M Computer übernimmt acht weitere Filialen

Shaker Abder-Rahman von der Bora Computer Gruppe, zu der K&M Computer gehört, bestätigte gegenüber ComputerBase, dass der Investorenprozess für die Unternehmen der Atelco-Gruppe beendet sei und dass K&M Computer zum 1. März acht weitere Filialen von Atelco übernehmen werde, nachdem zum 1. Oktober letzten Jahres bereits die Filialen in Berlin, Kaiserslautern und Kiel übernommen wurden. Konkret sind dies die Filialen in Bremen, Duisburg, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, Mannheim, Wiesbaden und Wuppertal. Dadurch sollen rund 100 Arbeitsplätze gesichert werden.

Arbeit in der Zentrale bereits eingestellt

Weniger gut sieht es für die Mitarbeiter der Atelco-Zentrale und des Logistikzentrums in Möhnesee sowie der Filialen in Mönchengladbach, Siegen und Wattenscheid (Bochum) aus. Da sich für sie kein Investor fand, werden die Mitarbeiter nach einer letzten Inventur am heutigen Donnerstag freigestellt und entlassen. In der Zentrale sei die Arbeit bereits heute eingestellt worden, erklärte ein Mitarbeiter gegenüber ComputerBase. Darauf deutet auch die Tatsache hin, dass über die Atelco-Hotline nur noch eine Bandansage zu erreichen ist. Laut Abder-Rahman seien derzeit aber noch Gespräche mit einigen der Mitarbeiter der Atelco-Zentrale in Möhnesee im Gange, zu deren Ausgang sich allerdings noch keine konkrete Aussage treffen lasse.

Kunden hielten Atelco die Treue

Dass zumindest Teile von Atelco gerettet werden konnten, sei laut des zuständigen Insolvenzverwalters Dr. Christoph Schulte-Kaubrügger darauf zurückzuführen, dass der Geschäftsbetrieb seit dem Insolvenzantrag im vergangenen Juli stabil gehalten werden konnte: „Es war von Beginn an das Ziel, Atelco fortzuführen und soweit wie möglich zu erhalten. Die Kunden haben Atelco die Treue gehalten und die Mitarbeiter haben ein großartiges Engagement an den Tag gelegt, und das in einer für sie sehr schwierigen Zeit“, so Schulte-Kaubrügger. Neben K&M Computer seien auch einige andere Investoren bis zuletzt an Atelco interessiert gewesen, den Zuschlag erhielt jedoch das Kölner Unternehmen.

Bestellungen und Gewährleistung sollen möglichst erfüllt werden

Aus Kundensicht von Interesse ist zudem der Umgang mit offenen Bestellungen und Gewährleistungsansprüchen gegenüber Atelco, zumal der Online-Shop in den vergangenen Tagen durch verschiedene Angebote überdurchschnittlich stark frequentiert worden sein dürfte.

Eine erste Stellungnahme von Bora Computer deutet hierbei auf eine kundenfreundliche Lösung hin. Da das Atelco-Inventar mit übernommen wird, werde man versuchen im Hinblick auf Bestellungen und Gewährleistungsansprüche „alle Belange im Kundensinne zufrieden zu stellen“, so Abder-Rahman.