Opera: Kaufangebot über 1,1 Milliarden Euro aus China

Ferdinand Thommes
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Opera: Kaufangebot über 1,1 Milliarden Euro aus China
Bild: Opera

Der norwegische Browserhersteller Opera Software hat bestätigt, von einem chinesischen Konsortium aus Internet-Unternehmen ein Kaufangebot über 1,1 Milliarden Euro erhalten zu haben. Das Angebot stammt von den Firmen Kunlun und Qihoo 360 sowie den Investment-Fonds Golden Brick und Yonglian.

Das Angebot der Chinesen liegt 53 Prozent über dem Börsenwert von Opera Software vor Bekanntwerden der Kaufgerüchte. Der Kauf muss jetzt von den Aktionären abgesegnet werden. Der Opera-Vorstand rät den Aktionären einstimmig das Kaufangebot anzunehmen. Opera-Chef Lars Boilesen sagte, hinter dem Kaufangebot stehe eine „starke strategische und brancheninterne Logik“ und die Übernahme stärke Operas Position bei „Innovation, Expansion und Wachstum“ für Kunden und Partner.

Opera ist zwar für den Browser bekannt, hat sich aber in den letzten Jahren zunehmend auf Datenkompression für Videos auf mobilen Geräten spezialisiert. Videos sind die größten Verbraucher von Datenraten auf Smartphones und anderen mobilen Geräten.

Qihoo 360 Technology ist ein chinesisches IT-Unternehmen, das sowohl Anti-Viren-Software als auch einen eigenen Browser anbietet. Firmenchef Zhou Hongyi hatte bereits die 2003 von Yahoo übernommene Suchmaschine 3721.com kreiert. Der zweite Investor, Kunlun Tech, beschäftigt sich hauptsächlich mit der Produktion und dem Vertrieb von Online-Games.

Für heute werden die neuesten Umsatzzahlen von Opera Software erwartet. Die Börsenaufsicht in Oslo hatte am vergangenen Freitag den Handel mit Opera-Aktien gestoppt, als die Übernahmegerüchte in einer norwegischen Zeitung auftauchten. Der Handel der Papiere wurde bis gestern nicht wieder aufgenommen. Opera hatte sich selbst bereits im Sommer 2015 als Verkaufskandidat ins Gespräch gebracht und Morgan Stanley International sowie ABG Sundal Collier engagiert, um einen Käufer für das Unternehmen zu finden.

Erst im März 2015 hatte Opera Software den kanadischen VPN-Anbieter SurfEasy übernommen, um die Nutzung des Internets vor allem auf Smartphones und Tablets, aber auch auf PCs und Notebooks, sicherer zu machen.